München. Doch davon sollte sich nicht schrecken lassen, wer sich für die „Fabrik der Zukunft“ interessiert (Automobilwoche 9/2014). Die Lektüre des Fachbuchs, das Waltl als VW-Markenvorstand für Produktion und Logistik begonnen und als Audi-Vorstand für Produktion vorgelegt hat, lohnt durchaus. Im Geleitwort schreibt Martin Winterkorn: „Der Schlüssel zum Erfolg ist die konsequente Modularisierung von Fahrzeugen und Fabriken.“ Der VW-Konzernchef geht kurz auf den Modularen Querbaukasten (MQB) ein, auf dem etwa VW Golf VII und Audi A3 basieren. Doch Waltl und Wildemann, der in München, Passau und Bayreuth lehrt, zeigen auch Risiken auf. „So ist eine Wiederoder Weiterverwendung der Betriebsmittel gefährdet, wenn sich Fertigungsverfahren in einer Nachfolgegeneration eines Produkts signifikant verändern“, heißt es im Kapitel 4.2, „oder neue Werkstoffe zum Einsatz kommen, die neue Anlagentechnik erfordern.“ Dennoch treiben neben VW auch BMW, Daimler, Ford, GM und Hyundai ihre Modulstrategien voran. Dort teilt man den Befund von Waltl und Wildemann: „Kostendruck, Zeitwettbewerb und hohe Qualitätsanforderungen zwingen Automobilhersteller zur Implementierung von exzellenten Entwicklungs- und Produktionsprozessen.“ Modularisierung gehört dazu.
Studie in Buchform
Mehr Module für eine modernere Pkw-Montage
Der Buchtitel klingt sperrig, der Preis ist hoch. „Modularisierung der Produktion in der Automobilindustrie“ heißt die jüngst erschienene Koproduktion von Auto-Manager Hubert Waltl und Uni-Professor Horst Wildemann. Das Münchner TCW Transfer-Centrum, das die 280- Seiten-Studie verlegt, verlangt 198 Euro (ISBN: 978-3-941967-48-9).