Frau Franz, Seat ist als Hauptsponsor der ProSieben-Castingshow „The Voice of Germany“ eingestiegen. Was versprechen Sie sich von diesem Engagement?
Ein Format von der Größe wie „The Voice of Germany“ hilft uns, unsere Bekanntheit weiter auszubauen. Es ist das hochwertigste Castingformat, das es derzeit in Deutschland gibt. Wir nutzen diese Plattform, um neue Zielgruppen zu erobern.
Wie sehen diese Zielgruppen aus?
Wir konzentrieren uns mit unseren Aktivitäten rund um das Format auf die 20- bis 39-Jährigen. Diese Zielgruppe ist tendenziell eher weiblich, aber nicht ausschließlich. Wir haben die Zielgruppe von „The Voice of Germany“ mit der des Seat Leon verglichen und befunden – das passt.
Welche Maßnahmen umfasst Ihr Engagement?
Wir sind offizieller Partner und präsentieren die Show, aber es gibt noch eine Vielzahl weiterer Maßnahmen online, in sozialen Netzwerken, aber natürlich auch beim Handel. Grundsätzlich steht bei allen Aktionen der Leon im Mittelpunkt. So darf zum Beispiel der Sieger von „The Voice of Germany“ mit einem Leon nach Hause fahren.
Setzen Sie bei der Ansprache des jungen Publikums verstärkt auf Social Media?
Ja. In Kooperation mit ProSieben läuft unmittelbar nach jeder Ausstrahlung in den sozialen Netzwerken „The best Moment of the Day“. Dort werden die schönen Momente aus der Show gezeigt. Die Leute können Selfies von sich und ihren besten Momenten machen, während sie die Sendung sehen, und diese später hochladen.
Binden Sie auch die Händler in Ihre Maßnahmen mit ein?
Ja, diese Aktion ist sofort auf große Begeisterung im Handel gestoßen. Unsere Partner ziehen alle mit.
Sie versuchen, hier eine sehr junge Zielgruppe zu erreichen. Generell ist Ihre Zielgruppe schon breiter ausgelegt, oder?
Generell liegt unsere Zielgruppe im Alter von 20 Jahren bis 50 plus. Seat hat im Vergleich mit den Wettbewerbern mit durchschnittlich 43 Jahren die jüngsten Kunden. Wir gehen nicht nur in Kanäle, in denen wir die Zielgruppe 20 bis 29 erreichen. Genauso wichtig ist für uns die Zielgruppe 40 bis 50 plus. Aufgrund der Attraktivität der Marke sind wir in der Lage, viele junge Menschen, aber auch Menschen, die „young in mind“ sind, zu begeistern.
Ihr Musik-Engagement umfasst das Sponsoring von Festivals wie Rock am Ring – damit zielt diese Ansprache ebenfalls stark auf junge Leute ab.
Nein, das stimmt so nicht. Rock am Ring feiert im kommenden Jahr 30-jähriges Bestehen. Begeisterte Festival-Besucher von vor 30 Jahren sind das teilweise auch heute noch. Unsere Marke ist jugendlich positioniert, das bedeutet aber nicht, dass wir nur mit Jugendlichen kommunizieren. Festivals haben zudem eine hohe Relevanz in den Medien
Ist Jugendlichkeit ein Markenwert von Seat?
Aber ja, jugendlich ist einer unserer sechs Markenwerte, neben dynamisch, designorientiert, effizient, zuverlässig und zugänglich.
Was meinen Sie mit zugänglich?
Unter Zugänglichkeit verstehen wir bezahlbar, authentisch und kundenorientiert.
Musik ist ein wichtiger Teil Ihrer Marketingstrategie, welche Themen spielen Sie darüber hinaus?
Wir haben drei Säulen: Sport, Musik und Lifestyle. Unter Lifestyle fassen wir Design- und Modethemen zusammen. Ein Beispiel dafür ist unsere Sonderedition Seat Mii by Mango, dafür sind wir eine Kooperation mit dem Modelabel Mango eingegangen.
Seat präsentiert im Fernsehen die 2. Fußball-Bundesliga. Der von Ihnen gesponserte Verein Eintracht Braunschweig ist in die 2. Liga abgestiegen. Spielt Seat lieber in der zweiten Liga?
Neben der 1. Bundesliga hat die 2. Fußball-Bundesliga fast die gleiche mediale Relevanz. Wir haben überlegt, was innerhalb unseres Budgets effizient und machbar ist. Dann haben wir mit den Sendern Sport1, Sat.1 und Sky sowie mit großen Internetportalen Mediakooperationen geschlossen. So können wir die 2. Bundesliga insgesamt präsentieren. Wir haben zudem durch unser Sponsoring von Eintracht Braunschweig eine hohe Glaubwürdigkeit, denn wir sind dem Verein treu geblieben.
Mit Werbung im Fußball-Umfeld wollen Sie Ihre Bekanntheitswerte pushen. Wo liegen diese aktuell?
Wir konnten in den vergangenen Jahren unsere ungestützte Bekanntheit von 26 auf 35 Prozent steigern. Dieser massive Sprung lässt sich mit der Summe all unserer großen Produkt- und Modelloffensiven gepaart mit all unseren Marketingaktivitäten erklären. Auf Facebook konnten wir in den vergangenen zwei Jahren die Zahl unserer Fans auf knapp 110.000 verfünffachen. Bei Twitter hat sich die Zahl unserer Follower von 3033 auf 4558 erhöht.
Welchen Bekanntheitsgrad streben Sie denn an?
Wohl wissend, dass man Bekanntheit nicht kaufen kann, sondern nachhaltig wachsen muss, streben wir ein mittelfristiges Ziel von 46 Prozent an.