Berlin. Die deutschen Autobauer kämpfen derzeit mit aller Macht gegen strengere Abgasvorschriften der EU. Merkel sicherte ihnen Hilfe zu. „Supercredits“ hätten eine „super Bedeutung“, sagte die Kanzlerin. Bei den Supercredits handelt es sich um eine Art Bonussystem für Elektroautos. Sie werden auf die gesamte Flotte angerechnet und helfen somit, die CO2-Bilanz zu verbessern. Die EU-Kommission hat den Faktor 1,3 bei den Supercredits vorgeschlagen, die deutsche Autoindustrie plädiert für den Faktor drei, also für eine deutlich höhere Anrechnung von E-Autos. Für Hersteller großer Fahrzeuge wie Daimler und BMW sei es erheblich schwieriger den CO2- Ausstoß zu senken als für Hersteller kleinerer Pkw wie Renault oder Peugeot, argumentiert die deutsche Autobranche. Merkel schloss sich an: Gerade die großen Fahrzeuge seien die Innovationstreiber in der Industrie. Deutschland sei in besonderer Weise von der Branche abhängig. „Ein Viertel des Umsatzes der deutschen Industrie entsteht mit und in der Autoindustrie.“
Kanzlerin auf der Seite der Automobilindustrie
Bundeskanzlerin Angela Merkel sieht nach wie vor gute Chancen für ihr Ziel von einer Million Elektrofahrzeugen auf deutschen Straßen bis 2020 – obwohl es bislang erst gut 7000 sind und im vergangenen Jahr nach Angaben des Kraftfahrt-Bundesamts gerade einmal 2956 elektrisch angetriebene Pkw zugelassen wurden. Auf dem Elektroauto- Gipfel in Berlin sprach sich Merkel erneut gegen Kaufprämien aus, die mehr Kunden an die neue Technologie heranführen könnten.