Pullach. Der Ausbau des US-Stationsnetzes gehe ins Geld, erklärte Firmenchef Erich Sixt bei der Präsentation der Zahlen. In den Staaten verliere Deutschlands größter Autovermieter dadurch einen mittleren bis hohen einstelligen Millionenbetrag. Der Autovermieter verfügt in den USA über 23 Stationen, davon acht auf Franchise- Basis. In diesem Jahr sollen fünf weitere hinzukommen. Die USA seien aber der einzige Markt, in dem Sixt Geld verliere, betonte der Unternehmenschef. Sonst laufe der Ausbau in den neuen Märkten gut: „Es ist uns gelungen, die nachlassende Nachfrage im Inland durch zahlreiche Maßnahmen für die Expansion im Ausland auszugleichen.“ Sixt erreicht mit eigenen Gesellschaften mehr als 70 Prozent des europäischen Vermietmarkts, der Rest wird über Franchisenehmer abgedeckt. Das Unternehmen ist in 100 Ländern aktiv. Sixt führt den Gewinnrückgang auch auf den Aufbau der Carsharing- Kooperation DriveNow mit BMW zurück. Die Zahl der registrierten Nutzer beträgt derzeit Etwa 140.000. In Berlin, Düsseldorf, Köln und München werden 1700 BMW und Mini eingesetzt, seit Juni dieses Jahres auch 50 vollelektrische BMW ActiveE. Zusätzlich betreibt BMW ohne Sixt unter DriveNow eine Flotte von Elektroautos in San Francisco. Der Hersteller hat angekündigt, das neue Elektromodell i3, das am 16. November in den Handel kommt, im nächsten Jahr auch in das Carsharing- Konzept aufzunehmen. Laut Sixt wird DriveNow 2014 erstmals Gewinne einfahren – vorausgesetzt, dass das Carsharing nicht in weiteren Städten eingeführt wird. Eine Entscheidung darüber werde gemeinsam mit BMW im Herbst getroffen. Fürs Gesamtjahr bekräftigte Sixt seine Prognose. Das Vorsteuerergebnis werde leicht unter dem Niveau des Vorjahrs liegen. Beim Umsatz geht Sixt von einer leichten Steigerung aus. Ärger droht dem Unternehmen von juristischer Seite: Der Autovermieter hatte eine Anzeige mit dem ehemaligen Psychiatrie-Insassen Gustl Mollath geschaltet. Dessen Anwälte haben mit einer Schadenersatzforderung gedroht, berichtete der Firmenchef.
DriveNow vor Gewinnschwelle
Die Kosten für die US-Expansion verhageln dem Autovermieter Sixt den Gewinn. Das Unternehmen mit Sitz in Pullach konnte zwar den Umsatz im zweiten Quartal von 396¬ Millionen auf knapp 413 Millionen Euro steigern, der Gewinn aber sank unterm Strich um 3,5 Prozent auf gut 25 Millionen Euro.