Rüsselsheim. Neumanns Einstieg bei Opel zählte 2013 ohne Frage zu den erstaunlichsten Personalien in der Autoindustrie. Und sein Wirken zeigt schon jetzt beachtliche Erfolge. „In einem sehr schwierigen Marktumfeld haben die meisten unserer Mitbewerber Marktanteile verloren“, blickt der frühere Chef des Zulieferers Continental und einstige VW-Statthalter in China auf das Geschäft auf dem heimischen Kontinent zurück. „Wir dagegen haben unsere Position als drittstärkste Pkw-Marke in Europa behauptet.“ Immerhin: In den ersten zehn Monaten des laufenden Jahres konnte Opel den lange sinkenden Marktanteil bei 6,8 Prozent stabilisieren.
AUFSTEIGER DES JAHRES: Karl-Thomas Neumann
Das aber ist für den begeisterten Marathonläufer allenfalls eine erste Etappe. „Opel greift wieder an“, kündigt der Niedersachse selbstbewusst an. Kernelement seiner Strategie ist der Plan „Drive! 2022“. Neben einer deutlichen Verbesserung der Kostenstrukturen bei Opel enthält das Konzept auch mutige Wachstumskomponenten. „Wir besetzen neue Segmente und erschließen neue Märkte“, sagt Neumann. So liegen Opel für das SUV Mokka in Europa bereits 145.000 Bestellungen vor. Große Hoffnungen setzen die Rüsselsheimer überdies auf die Erschließung der Wachstumsmärkte Russland und Türkei. Persönlich stark am Herzen liegt Neumann dabei stets die Verankerung von Konnektivität als „Brand Differentiator“, also ein Marken-Zeichen im besten Wortsinne. Seine langjährige Expertise als Elektronikspezialist kommt dem Ex-Motorola-Manager dabei immer wieder zugute. Und so strotzt Neumann vor Optimismus. Allein 350 neue Ingenieure stellt Opel ein, 60 Stellen sind noch unbesetzt. Die Lücken dürften bald Geschichte sein: Potenziellen Bewerbern verspricht Neumann: „Wir verändern auch unsere Unternehmenskultur.“