München. Der Platzhirsch in Deutschland dominiert auch das Werbe-Ranking: Die Marke Volkswagen hat im dritten Quartal 66,9 Millionen Euro investiert. Renault kam auf 34,7 Millionen Euro, Audi machte 34,2 und Daimler 30,9 Werbemillionen locker. Auch in den ersten neun Monaten dieses Jahres hat VW mit 184 Millionen Euro am meisten in klassische Werbeplätze investiert. Dazu zählt Nielsen TV, Hörfunk, Zeitung, Publikums- und Fachzeitschriften, Kino, Außenwerbung und Internet. Die Wolfsburger agierten zuletzt gegen den Trend. Während der Kfz-Markt die Ausgaben im dritten Quartal um 3,1 Prozent auf eine halbe Milliarde stutzte, stockte VW um 30,3 Prozent auf. Die Autobranche hat bei ihren Werbeausgaben im bisherigen Jahresverlauf ohnehin den Rückwärtsgang eingelegt: Nur noch 1,7 Milliarden Euro und damit 5,1 Prozent weniger als in den ersten neun Monaten des Vorjahrs wurden investiert. Nielsen betrachtet dabei Werbung für Pkw, Nutzfahrzeuge, Zweiräder, Reisemobile, Autohandel und -zubehör sowie Reifen. Das größte Stück vom verkleinerten Kuchen bekamen die TV-Sender, hier wurden von Juli bis September für 170,4 Millionen Euro Spots geschaltet – ein Plus von zwei Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Schlechter lief es für die Zeitungsverleger. Um gut 13 Prozent wurden die Printanzeigen eingedampft - auf 107,7 Millionen Euro. Die Fachzeitschriften mussten noch stärker Federn lassen und nahmen mit 8,5 Millionen fast 22 Prozent weniger ein. Radiosender bekamen nur noch 74 Millionen aus dem Werbeetat der Branche, ein drastischer Rückgang um 26,7 Prozent. Kinowerbung spielt kaum noch eine Rolle: Nur noch etwas mehr als eine Million Euro wurde hier ausgegeben, ein Rückgang um 78 Prozent. Auf der Gewinnerseite landete abermals das Internet mit einem Plus von 11,4 Prozent auf 76,8 Millionen. Aber auch die Publikumszeitschriften konnten zulegen, um 5,6 Prozent auf 62,8 Millionen Euro. Werbekönig unter den Modellen war im dritten Quartal der VW Golf Variant. Um den Kombi hierzulande in Szene zu setzen, zahlten die Wolfsburger rund 16 Millionen Euro.
VW wirbt gegen den Trend
Die spanische Marke Seat hat in Deutschland derzeit einen guten Lauf. Sie steigerte ihren Absatz in den ersten neun Monaten um ein Viertel – dank neuer Modelle wie Leon und Ibiza, aber auch dank massiver Reklame. Die VW-Tochter hat allein im dritten Quartal 29,3 Millionen Euro in klassische Werbung investiert – und liegt damit auf Platz fünf der spendabelsten Unternehmen. So die Analyse des Hamburger Marktforschers Nielsen, der exklusiv für Automobilwoche die Ausgaben des Kfz-Markts berechnet.