München. Die Messe Frankfurt als Veranstalter der Automechanika verschärft ihr Vorgehen gegen Produktfälscher. "Wir wollen für solche Aussteller nicht attraktiv sein, die Automechanika darf nicht als Plattform für Produktpiraterie gesehen werden", sagt Thomas Aukamm, seit März Objektleiter der Automechanika. Ein Mitarbeiter der Messe sammelt deshalb seit April Informationen über bisher aufgedeckte Plagiatsfälle und trägt sie in eine Datenbank ein. Noch befindet sich die Datenbank im Aufbau, Ende des Jahres soll sie für die Messe nutzbar sein.
Mit Daten gegen Piraten
Die Messe für Werkstattausrüstung und Fahrzeugteile ist mittlerweile an zehn internationalen Standorten vertreten. Dank der Datenbank soll es künftig möglich sein, einen Aussteller abzuweisen, wenn er beispielsweise auf der Automechanika Thailand als Plagiator identifiziert wurde. Völlig problemlos ist es für die Messe Frankfurt nicht, einen Stand zu verweigern. Sie ist grundsätzlich an den so genannten Kontrahierungszwang gebunden, muss also Aussteller zulassen, sofern noch Plätze frei sind. Genau hier sieht Aukamm eine Möglichkeit, die Fälscher auszuschliessen: "Wir sind ausgebucht und haben Wartezeiten, deshalb können wir nicht jedem Bewerber einen Ausstellungsplatz geben." Da die Plätze nach Qualitätskriterien der Messe vergeben werden, haben Fälscher schlechte Karten.
Wer Plagiate anbietet, verstösst in jedem Fall gegen die Geschäftsbedingungen der Messe. Darauf weist das Anmeldeformular die Aussteller hin. Zudem bekommen die Unternehmen mit den Anmeldeunterlagen eine Broschüre, die sie darüber informiert, wie Produkte rechtlich geschützt werden können.
Um besser über den Produktschutz informieren zu können, hat die Messe Frankfurt zusammen mit dem Deutschen und Europäischen Markenamt, dem Zoll sowie dem Aktionskreis der Deutschen Wirtschaft gegen Produktpiraterie die Aktion "Messe Frankfurt against Copying" ins Leben gerufen. Gemeinsam werden sie vom 12. bis 17. September in Halle 4 mit einem Stand vertreten sein und falls gefordert einen Anwalt vermitteln. Sich gegen Fälscher zu wehren, ist in Deutschland noch relativ aufwändig, Frankreich beispielsweise geht härter gegen Plagiatoren vor. Strengere rechtliche Regelungen gegen die Fälscher stuft auch Aukamm als "sehr hilfreich" ein.