Frankfurt/Main. Die IAA boomt. Und damit verteidigt sie auch in diesem Jahr ihren Ruf, das weltweit wichtigste Schaufenster der Automobilindustrie zu sein. Deutlich mehr als 1000 Aussteller werden in Frankfurt präsent sein, darunter allein 515 Zulieferunternehmen - was die Bedeutung der Messe für die Branche insgesamt unterstreicht. "Die IAA präsentiert wie keine andere Automobilausstellung die gesamte Welt der individuellen Mobilität", sagt VDA-Präsident Matthias Wissmann.
Das sehen unabhängige Experten ganz ähnlich. Nick Margetts, Geschäftsführer des Marktbeobachters Jato Dynamics, sagt: "An Frankfurt, Detroit, Genf, Paris und Tokio führt kein Weg vorbei." Allerdings bewege sich die Branche derzeit sehr dynamisch, weshalb sich auch das internationale Messebild verändere. "Vor allem chinesische Messen sind groß im Kommen. Zunächst war Schanghai führend, jetzt aber, im Vorlauf der Olympischen Spiele, hat vielleicht Peking die Nase vorn."
Auch in den USA zeichnet sich ein solcher Messe-Zweikampf ab, nämlich zwischen den Motor-Shows in Detroit und Los Angeles. Vor allem seit die Messemacher von der Westküste den Termin um einige Wochen vorzogen und seit dem vergangenen Jahr bereits Anfang Dezember nach Los Angeles bitten. Detroit dagegen leidet weiterhin unter der unglücklichen Terminierung im Januar und daran, dass die amerikanischen Autoriesen aus Motown derzeit nicht eben zu den Innovationstreibern gehören.
Jede der großen Automessen hat nach Ansicht des Analysten Christoph Stürmer von Global Insight ein bestimmtes Hauptthema, für das sie geschätzt wird und das sozusagen ihr besonderes Merkmal ist. Der Marktprofi sieht zum Beispiel Frankfurt in den Bereichen deutsche Hersteller und Technologietrends klar in Führung, Genf bei den Themen Luxusfahrzeuge und Nischenmodelle, die AMI in Leipzig für die Aspekte Osteuropa und Importeure, die Los Angeles Motor Show für US-Designstudien sowie Tuning und Customizing, Tokio als Bühne für die japanischen Hersteller sowie Detroit für die US-Marken und die "Blue-Collar"-Kundschaft. Die New York Auto Show lege den Schwerpunkt auf die Importmarken und die "White-Collar"-Kundschaft.