Finnentrop. Federnhersteller und Fahrwerksspezialist Eibach verstärkt die Zusammenarbeit mit Tunern und Autoherstellern, um eine breitere Öffentlichkeit zu erreichen. "Auch wir haben es als Anbieter für Fahrwerkskomponenten schwer, ins Interesse der Öffentlichkeit zu rücken", erklärt Geschäftsführer Ralph Eibach. Laut Eibach sollen neue Projektfahrzeuge "als Schnittstelle zwischen den am Projekt beteiligten Firmen und den Herstellern fungieren". Im vergangenen Jahr entstand unter anderem ein Seat León, an dem sich auch Seat Deutschland beteiligte. Zielsetzung war eine möglichst originalgetreue Umsetzung der Wettbewerbsfahrzeuge des León-Markenpokals. Die Kooperationen reichen neben den Autofirmen selbst von Reifenherstellern bis hin zu Handy-Anbietern.
Zulieferer als Schnittstelle für Spezialisten
"Die Zubehörindustrie muss sich eben andere Wege in der Vermarktung einfallen lassen", sagt Eibach. Das gilt auch für Eibach selbst. So ist das Unternehmen bereits als Erstausrüster tätig, vorwiegend für exklusive Kleinserienhersteller wie Lotus und Bugatti. Und mit dem jüngsten Projektfahrzeug hofft Eibach nun auch auf einen Einstieg bei Aston Martin "im offiziellen Zubehörprogramm", wie der Firmenchef betont. Der V8 wurde zusammen mit der britischen Firma Prodrive entwickelt, die für Aston Martin Rennfahrzeuge baut und deren Inhaber David Richards inzwischen Präsident der Sportwagenschmiede ist. Als weitere Technologiepartner holte sich Eibach den Reifenhersteller Pirelli, Bilstein (Dämpfer) und den Auto-Unterhaltungselektronik-Spezialisten Alpine ins Boot. Inzwischen wird der 431 PS starke "Aston" (Serie 385 PS) auf Messen und Events herumgereicht. Eibach legt Wert darauf, dass er "nichts geschenkt haben will". Die Projektfahrzeuge sollen die Kompetenzen des eigenen Unternehmens und der Technik-Partner visualisieren. Nebenbei bekommt auch das Basisfahrzeug reichlich Präsenz. Wie das nächste Projekt, ebenfalls aus dem Ford-Konzern, jedoch etwas bodenständiger. Derzeit arbeitet Eibach an einem Ford S-Max, der auf der Essen Motorshow im Dezember präsentiert wird. "Ford hat sich schon sehr für die Lederausstattung des Autos interessiert", verrät Eibach. Auf der IAA zeigt der Federnhersteller einen Audi S6, an dem jedoch hauptsächlich das Fahrwerk modifiziert wurde - überraschenderweise in Richtung Komfort, "ohne an Dynamik einzubüßen", verspricht Eibach.