Frankfurt/Main. Die Stars kommen zuletzt: Die meisten Exponate erreichen das Messegelände erst ein bis zwei Tage vor IAA-Beginn. "Die Fahrzeuge werden - auch aus Gründen der Geheimhaltung - spät auf den Stand geschafft und bleiben möglichst bis zum letzten Moment vor einer Präsentation blickdicht verpackt", sagt Bertram Kunze, Manager Motor-Shows & Events bei Opel (Halle 8). Ist vorzeitiges Auspacken nötig, dann nur, wenn in der Halle kaum etwas los ist. Natürlich ist dabei bereits Security vor Ort.
Feuerprobe für die Logistiker
Zu diesem Zeitpunkt haben die Aussteller ihre erste Herausforderung fast bestanden: die kurze Aufbauzeit von zehn Tagen. Wegen vorher stattfindender Messen konnte der VDA die Hallen erst am 1. September um Mitternacht übernehmen. "Da standen die Messebauer schon mit scharrenden Füßen vor den Toren", sagt Melanie Wissel vom VDA. Denn wenn es endlich los geht, wird es gleich eng, weil Verkehrs- und Stauflächen auf dem Messeareal sehr begrenzt sind. Minutiös geregelte Einfahrtbestimmungen sorgen dafür, dass nur so viele Lkw eingelassen werden, wie das Gelände verkraften kann. Das offizielle IAA-Motto interessiert zu dieser Zeit niemanden - vor dem 10. September gilt einzig die Losung "Just in time". Gearbeitet wird Tag und Nacht, für den Opel-Auftritt zum Beispiel rackern sich 170 Messebauer ab.
Während die Standmontage fortschreitet, entsteht hinter den Kulissen eine zweite Infrastruktur für die Mitarbeiter der Aussteller. Für BMW etwa sind bis zu 400 Fachberater, Techniker und Hostessen im Einsatz, Opel setzt 350 Leute ein. Für ihre Crews mieten die Aussteller auf dem Gelände Hunderte Büros, Funktions- und Ruheräume, außerdem werden Restaurants eingerichtet. BMW engagiert sogar vier Masseurinnen, die dem Standpersonal bei aufkommender Messemüdigkeit Hilfe leisten. Der Abbau geht dann wie im Galopp vor sich - in der halben Zeit des Aufbaus. Sobald die letzten Besucher am 23. September die Hallen verlassen haben, folgen ihnen die ersten Autos, "damit die Transporter schon mal vom Gelände verschwinden", so Melanie Wissel. Und wenn fünf Tage später die Messe-Handwerker Schönheitsreparaturen in den Hallen ausführen, erinnert schon fast nichts mehr an die IAA.