Der Trend zum SUV ist ungebrochen

Frankfurt/Main. Klimaschutz hin, CO2-Bilanz her - der Trend zum sportlichen Geländewagen (SUV) ist ungebrochen. 2005 kletterte das Jahresvolumen in Europa erstmals über die Millionenmarke, und alle Auto-Analysten rechnen mit weiteren Zuwächsen. Auch in Frankfurt werden die verbrauchsstarken Freizeit-Geländewagen im Rampenlicht stehen.

Porsche (Halle 5.0) hat zwar erst kürzlich einen Cayenne mit Hybrid-Antrieb vorgestellt, doch die mögliche Serienreife wurde nebulös für Ende des Jahrzehnts angekündigt. Da bleiben die Zuffenhausener auf der IAA lieber ihrem Image treu und präsentieren das Erfolgs-SUV in einer GTS-Version. Nie sah ein Cayenne bulliger aus. Unter der Haube arbeitet der bekannte 4,8-Liter-V8 aus dem Cayenne S, der um 20 auf 405 PS Leistung gesteigert wurde.

Auch ein Klassiker tritt in Frankfurt neu an, der Jeep Cherokee (Forum), der in den USA bereits unter dem Namen Liberty auf den Straßen ist. Trotz der neuen Großkaliber: Die Tendenz zum Downsizing im SUV-Segment ist unverkennbar. Aus ökologischen wie praktischen Gründen greifen die Kunden immer häufiger zu kompakteren Formaten wie etwa dem BMW X3, Toyota RAV4 oder Honda CR-V. "Auf die Maße der Kompaktklasse geschrumpft, gehen nicht nur Kraftstoffverbrauch und Schadstoffausstoß zurück", sagt Nick Margetts vom Marktbeobachter Jato Dynamics. "Die Fahrzeuge werden so auch wieder sozial verträglicher."

Die Franzosen haben nun ihre Anti-SUV-Haltung revidiert. Nachdem Renault (Halle 3.1) mit dem Kompakt-SUV Koleos von Paris über fast alle Messen getingelt ist, soll der Allradler Mitte 2008 eingeführt werden. Der PSA-Konzern wiederum hat auf die Schnelle zusammen mit Mitsubishi den Outlander der Japaner so zurechtgeschneidert, dass er ab Ende September als Peugeot 4007 oder Citroën C-Crosser (beide Halle 8.0) Kunden locken kann.

Die Konkurrenz gibt ebenfalls Gas. Allen voran VW (Halle 3.0) mit dem Tiguan, der gleich nach der IAA-Premiere bestellt werden kann. Technisch basiert der kleine Bruder des Touareg auf der Golf-Plattform, ist mit 4,43 Meter Länge aber zwölf Zentimeter kürzer als der Golf Variant, wobei der Gepäckraum dennoch knapp 1500 Liter schluckt. Mit den neuen Common-Rail-Dieselmotoren (140 und 170 PS) schickt VW die Pumpe-Düse-Technik endgültig ins Museum. Auch die drei TSI-Benziner (150 bis 200 PS) arbeiten mit Turboaufladung und Direkteinspritzung. Voraussichtlicher Basispreis: um 26.000 Euro.

Bei Ford (Halle 3.1) kann es Europa-Chef John Fleming "kaum erwarten, den neuen Kuga in Aktion zu sehen". Auf der IAA steht eine seriennahe Version. Im Motorraum steckt vorerst der bekannte 2.0-TDCi-Diesel mit 136 PS. Wahlweise gibt es Allrad- oder Frontantrieb.