Frankfurt/Main. Der Zulieferer Continental baut auch in seiner Automotive-Division Chassis & Safety (C&S) das internationale Geschäft im Fernen Osten aus. „Im Jahr 2015 wollen wir jeden dritten Euro unseres Umsatzes in Asien generieren“, kündigte Ralf Cramer, im Vorstand des Konzerns für C&S verantwortlich, gegenüber Automobilwoche an. Im Geschäftsjahr 2011 hatte der Anteil bei rund 25 Prozent gelegen. Die regionalen Schwerpunkte der Asien-Offensive werden laut Cramer in China, Japan und Korea liegen. Mit Blick auf die Produktpalette erwartet der Manager vor allem Impulse aus der Lieferung von Bremsen und Fahrwerksystemen sowie Sensoren und Elektronik. „Dennoch werden wir ein europäisches Unternehmen bleiben“, betonte Cramer. „Zudem behalten wir unseren strategischen Fokus auch weiterhin stark auf Nordamerika ausgerichtet.“
Der Conti-Konzern ist weltweit an 240 Standorten präsent, C&S kommt laut Cramer bereits auf ein Viertel dieser Zahl. „Damit sind wir für unsere Kunden zu einem Partner geworden, der sie operativ überall gut bedienen kann.“ Dies werde etwa für Autobauer aus Japan immer wichtiger. „Die Katastrophen im Land haben vielen Unternehmen in der Fahrzeugindustrie die Augen geöffnet und sie dazu veranlasst, vermehrt nach international operierenden Zulieferern Ausschau zu halten.“ Doch die globale Aufstellung kommt C&S auch beim europäischen Marktführer VW zugute: „Dessen modulare Baukästen stellen für uns ein überaus relevantes Thema dar“, sagt Cramer. „So sind wir etwa beim Modularen Querbaukasten markenübergreifend sehr gut mit Bremssystemen vertreten.“
Dabei helfe die enge Kooperation mit dem VW-Konzern auch dem Zulieferer, mittels zunehmender Standardisierung die Entwicklungskosten zu reduzieren. Cramer: „Das Feintuning einer Standardbremse erfolgt dann je nach Pkw-Gewicht, Radstand und Konfiguration des Chassis.“ Bei den Rohstoffpreisen bereiten Cramer neben steigenden Notierungen für Kupfer und Graugussmetall „vor allem die extreme Verteuerung Seltener Erden wie Neodym und Dysprosium starke Kopfschmerzen“. Der C&S-Vorstand: „Aspirin hilft nicht. Wir brauchen dringend Verträge mit den OEMs, die Preisschwankungen am Weltmarkt abbilden.“