München. Bei Autobauern und Zulieferern wächst die Skepsis gegenüber aktuellen Plänen der EU-Kommission zur Minderung von Geräuschemissionen im Straßenverkehr. Diese sehen vor, für unterschiedliche Fahrzeugklassen von Pkw über Busse bis hin zu schweren Lkw individuelle und vergleichsweise niedrige Grenzwerte festzulegen. Zudem soll ein neues Verfahren zur Messung akustischer Belastungen das Fahrverhalten in Städten und Wohngebieten besser widerspiegeln. „Unsere Versuche haben ergeben, dass einige Vorstellungen der EU technisch schlicht nicht umzusetzen sind“, moniert ein Fahrwerkingenieur des Sportwagenherstellers Porsche. „Selbst wenn wir im Auto den Verbrennungsmotor abstellen würden, überträfe oft allein das Abrollgeräusch von Breitreifen die Grenzwerte.“
Auch der VW-Konzern mahnt zu einer Modifizierung des EUKonstrukts: „Grundsätzlich stehen wir bei Volkswagen realistischen Anforderungen zur weiteren Reduzierung der Geräuschemissionen von Automobilen offen gegenüber“, so ein Sprecher. „Wichtig für uns ist dabei, dass es eine ausreichend lange Spanne zur Erreichung dieser Ziele gibt und eine mögliche Stufen-Regelung der Grenzwerte den nun mal mehrere Jahre betragenden Entwicklungszeiten für neue Fahrzeuggenerationen angepasst wird.“ Ähnlich argumentiert der Verband der Automobilindustrie. Zwar unterstütze der VDA die Einführung einer neuen Messmethode für Geräuschemissionen, „denn die bisherigen Verfahren gehen an der Alltagspraxis vorbei.“ Die von der EU nun herangezogenen Fahrzeugklassen jedoch seien „bereits über 25 Jahre alt“ und bildeten nicht mehr die Realität ab. „Weltweit kommen immer neue Vorschriften auf unsere Branche zu“, sagt Reifenentwickler Marc Junio von Goodyear. „Bei der Sicherheit aber werden wir keinerlei Abstriche machen.“Viel Lärm um Akustik
Bei Autobauern und Zulieferern wächst die Skepsis gegenüber aktuellen Plänen der EU-Kommission zur Minderung von Geräuschemissionen im Straßenverkehr. Diese sehen vor, für unterschiedliche Fahrzeugklassen von Pkw über Busse bis hin zu schweren Lkw individuelle und vergleichsweise niedrige Grenzwerte festzulegen. Zudem soll ein neues Verfahren zur Messung akustischer Belastungen das Fahrverhalten in Städten und Wohngebieten besser widerspiegeln.