München. Hinter dem Werkstatttor sieht es aus wie in einem Museum – aber einem mit Platznot: Ein roter Mercedes 300 SL mit offenen Flügeltüren und Motorhaube wartet auf frisches Öl. Bei einem 600er Pullmann aus Erstbesitz eines deutschen Industriekapitäns wird die Komfort-Hydraulik repariert, ein Pagoden-SL braucht neue Bremsen. Zwischen all den Preziosen wirbelt Werkstattmeister Erwin Fischer, Leiter des vierköpfigen Classic Service- Teams der Mercedes-Niederlassung München. Denn dies ist sein Reich.
Doch im Moment ist es wegen Überfüllung geschlossen. "Viele Kunden wollen im Frühjahr mit ihrem Auto wieder auf die Straße. Da haben wir immer gut zu tun“, sagt Fischer. Seit 1997 kümmert sich der Classic Service um Old- und Youngtimer mit Stern auf der Haube. Das Geschäft wächst Jahr für Jahr. "500 Autos warten und reparieren wir in München im Jahr“, sagt Ulrich Kowalewski, Leiter der Mercedes- Niederlassung. Ein Geschäft, dass in jeder Beziehung Freude macht: "Der Classic-Bereich trägt sich selbst und ist profitabel.“ Denn, so Kowalewski: "Die Kunden sind bereit, in ihr Auto zu investieren.“ Schließlich ist ein Oldtimer eine Wertanlage – wenn er gut gepflegt wird. Und: "Wer einen historischen Mercedes in der Garage hat, besitzt meist auch einen neuen – oder zwei.“ Diese solvente Kundschaft sieht jedes Autohaus gern.