Welches Auto fährt ein pensionierter VW-Chef im Ruhestand? Lamborghini? Bugatti? Oder einen edlen Bentley? Bei Carl H. Hahn, der an diesem Donnerstag 95 wird, liegt man da völlig falsch. "Ich bin begeisterter Trabi-Fahrer", sagt der Mann. Schließlich hat er selbst einst dafür gesorgt, dass der einstige Trabant-Standort Zwickau zur VW-Stadt wird.
Auch 30 Jahre nach dem Produktionsstopp des DDR-Kultwagens düst er weiter mit einem Duroplastbomber aus Sachsen umher. Und nicht mit irgendeinen Trabant: "Ich habe damals den letzten Trabi selbst gekauft", sagt er – „und zwar zum Listenpreis." Und den fährt er noch heute. "Ich bin immer total stolz, mit dem Trabi durch die Gegend zu fahren."
Der Aufbau des Werks in Zwickau, das VW später zum Zentrum der Elektro-Offensive machte, war nicht sein einziges Verdienst: Fast zeitgleich mit dem Aufbau in Sachsen sorgte Hahn dafür, das die tschechische MarkeŠkoda zu VW kam. Und auch der frühe Einstieg des Konzerns in das Chinageschäft, wo VW inzwischen mehr Autos verkauft als in jedem anderen Land der Welt, geht auf sein Konto.