Audi-Betriebsratschef Peter Mosch hatte es seit Herbst gefordert: Nachdem das Brüsseler Werk im vergangenen Jahr bei der Vergabe des Artemis-Modells leer ausgegangen war, müsse nun schnell ein Ersatzmodell für den Standort gefunden werden, das dort nach dem Auslaufen des e-tron die Auslastung sichert. Entsprechend groß war die Erleichterung, als nun die Automobilwoche meldete, dass Audi in Brüssel ab 2026 das neue Modell Q8 e-tron bauen will.
"Der Audi Gesamtbetriebsrat begrüßt, dass seine Forderungen Früchte tragen und entsprechende Überlegungen und Planungen seitens des Unternehmens in die Wege geleitet worden sind", sagte ein Sprecher der Arbeitnehmervertretung der Automobilwoche. "Für uns war und ist es wichtig, dass für Brüssel ein E-Nachfolgemodell an den Start geht und das Audi-Modelle auch an Audi-Standorten produziert werden." Details zu den Plänen und zum geplanten Modell nannte er nicht.
Über die Pläne von Audi für den Standort hatte die Automobilwoche exklusiv berichtet. Ab 2026, so hieß es in Konzernkreisen, soll im Brüsseler Werk das neue Modell Q8 e-tron gebaut werden. Es soll dann den e-tron ersetzen, der seit 2018 als einziges Modell in Brüssel gebaut wird. Damit, so hieß es, sei die Zukunft des Standorts auch nach dem Auslaufen des bisherigen Modells gesichert. Endgültig beschlossen werden soll das in der kommenden Planungsrunde des Konzerns im November.
Bereits im März hatte sich Mosch im Interview mit der Automobilwoche unzufrieden mit der Entwicklung gezeigt, dass neue E-Modelle der Marke nicht bei Audi selbst gebaut werden, sondern bei Konzernschwestern. So entsteht der Q4 e-tron bei VW in Zwickau, das Artemis-Modell, dass 2025 auf den Markt kommen soll, bei VW Nutzfahrzeuge in Hannover. Das Brüsseler Werk, das sich ebenfalls für Artemis beworben hatte, war leer ausgegangen.
"Natürlich kämpft jeder erst einmal für die eigenen Standorte", sagte Mosch damals im Interview. "Wenn die Stückzahlen weiter nach oben gehen, stellen wir dann schon den Anspruch, Modelle auch wieder zurückzuholen in das Audi-Produktionsnetzwerk."
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