Porsche ruft Taycan zurück - 43.000 Fahrzeuge müssen in die Werkstatt

Porsche startet eine der größten Rückrufaktionen der Firmengeschichte: 43.000 Taycan müssen in die Werkstatt, um neue Steuersoftware aufzuspielen, davon allein 3400 in Deutschland. Betroffen sind damit fast alle Fahrzeuge des bisher einzigen E-Modells der Marke, die seit dem Verkaufsstart 2020 ausgeliefert wurden.

Wegen eines Fehlers in der Steuersoftware kann während der Fahrt der Antrieb des E-Autos ausfallen. Grund sei ein Fehler in der Kommunikation zwischen zwei Steuergeräten, hieß es bei Porsche. Das könne dazu führen, dass der Antrieb während der Fahr abschalte, weil der Strom fehle. Mit einer neuen Steuersoftware, die Porsche nun in der Werkstatt aufspielen will, soll das Problem gelöst werden.

Der Fehler trete aber nur sehr sporadisch auf und es gebe auch keine Sicherheitsprobleme, versicherte Klaus Rechenberger, Projektleiter E-Antrieb bei Porsche. Unfälle oder gar Schäden habe es wegen des Fehlers bisher nicht gegeben - weder Sach- noch Personenschäden. Lenkung und Bremsen würden weiter funktionieren, inklusive Servolenkung und Bremskraftverstärker. Der Fahrer werde vom Auto per Anzeige aufgefordert, das Fahrzeug sicher abzustellen. Nach einem Neustart funktioniere dann auch der Antrieb wieder.

In den USA, dem wichtigsten Markt für das Modell, hatte es bereits seit Mai Berichte über spontane Ausfälle des Antriebs während der Fahrt gegeben, die dortige Verkehrssicherheitsbehörde NHTSA leitete Ende Mai eine Untersuchung ein. Den Fehler habe man aber bereits selbst bei der internen Langzeiterprobung festgestellt, nicht erst durch die Berichte aus den USA, versicherte Rechenberger.

Der Fehler trete aber nur sehr sporadisch auf, sagte Rechenberger. "Das ist kein Massenphänomen." Bisher seien nur 0,3 Prozent der ausgelieferten Taycan auffällig geworden - rechnerisch also rund 130 Fahrzeuge. In der Produktion sei der Fehler seit vergangenem Monat abgestellt, fügte ein Porsche-Sprecher hinzu. "Alle anderen müssen in die Werkstatt."

Das für die Halter kostenlose Update der Software dauere dann rund eine Stunde. Technisch wäre es auch möglich gewesen, die neue Software over the air aufzuspielen, sagte Rechenberger. Da man aber nach dem Update noch Tests und Einstellungen vornehmen wolle, habe man in diesem Fall auf diese Lösung verzichtet. "Wir haben uns entschlossen, das in der Werkstatt zu machen, weil auch eine Kalibrierung der Pulswechsler notwendig ist."

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