Die Nachricht ließ Hannover aufschrecken: Porsche gibt dem Werk einen Korb und will seinen elektrischen Cayenne-Nachfolger doch nicht bei VW Nutzfahrzeuge (VWN) bauen lassen. Jetzt wird neu gesucht. Bis zur Planungsrunde des Konzerns am 9. Dezember muss ein Ersatzmodell gefunden werden. "Es ist die Aufgabe des Managements, dafür zu sorgen, dass unser Werk durch entsprechende Fahrzeugprojekte ausgelastet ist", mahnte Betriebsratschefin Bertina Murkovic.
Das Problem: VW hat für den Standort eine Beschäftigungssicherung bis 2029 vereinbart. Doch die eigenen Modelle von VWN reichen dafür nicht aus. Die Lücke sollten ab 2024 die drei Artemis- Varianten von Audi, Bentley und Porsche schließen. Jetzt bricht eines der drei Modelle weg.
Porsche-Chef Oliver Blume hatte von Anfang an wenig Begeisterung für das Projekt gezeigt. Der Cayenne-Nachfolger soll nach Informationen der Automobilwoche nicht auf der Artemis-Plattform entstehen, sondern auf der PPE-Architektur, die 2022 mit dem Elektro-Macan anläuft. Die ist zwar auch Basis für die Artemis-Modelle, doch dort ergänzt um Fähigkeiten zum autonomen Fahren, für die Porsche keinen Bedarf sieht. Eine gemeinsame Fertigung in Hannover würde damit keinen Sinn mehr ergeben, hieß es in Konzernkreisen. Stattdessen dürfte der E-Cayenne in Bratislava entstehen.