Der Verband der Automobilindustrie will seine Mitglieder kräftig zur Kasse bitten: Künftig sollen die 675 Mitglieder des VDA drei Mal so hohe Beiträge an ihren Branchenverband zahlen wie bisher. Die Erhöhung soll am 25. November bei der Hauptversammlung des VDA beschlossen werden, berichtet die "Frankfurter Allgemeine Zeitung".
Bereits im Mai hatte der VDA eine Verdreifachung des Mitgliedsbeitrags geplant, wie die Automobilwoche berichtete. Statt sechs Millionen Euro jährlich sollten 18 Millionen über Beiträge eingenommen werden. Damals soll sich VW-Chef Herbert Diess in einer E-Mail vehement gegen die Pläne des Verbands ausgesprochen haben. Er habe den VDA stattdessen zum Sparen aufgefordert. Im Vorstand des Verbands, dem neben VDA-Präsidentin Hildegard Müller die Vorstandsvorsitzenden der Autobauer und großen Zulieferer angehören, fiel die vorgeschlagene Beitragserhöhung dann durch. Stattdessen sollte nach einem alternativen Finanzierungsmodell gesucht werden.
Der Grund für die gepante Verdreifachung des Beitrags ist der Einbruch des Messegeschäfts. Bisher konnte der Verband mit der Ausrichtung der Automesse IAA rund drei Viertel seiner Einnahmen selbst erwirtschaften. Die während der Corona-Pandemie erstmals veranstaltete IAA Mobility im September in München brachte deutlich weniger Gewinn. Sie spielt nun angeblich nur noch ein Viertel des Verbandsbudgets ein. (os)
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