Im Rahmen eines Klimaschutzsofortprogramms prüft die Bundesregierung offenbar, die Förderung von Elektroautos von aktuell bis zu 6000 Euro im kommenden Jahr auf bis zu 10.800 Euro pro Fahrzeug zu erhöhen. Ein unnötiger Schritt. Zwar sind Elektrofahrzeuge tendenziell immer noch teurer als vergleichbare Verbrenner, doch um Menschen vom Kauf eines Stromers zu überzeugen, muss nicht der Kaufpreis sinken, sondern die Ladeinfrastruktur besser werden.
Nichts ist deutscher als die "Reichweitenangst", mit einem Elektroauto irgendwo in der Einöde stromlos liegenzubleiben. Noch immer hemmt diese Befürchtung viele potentielle Kunden, jetzt zu einem BEV zu greifen, obwohl die finanziellen Möglichkeiten dafür oftmals durchaus vorhanden wären. Erst die Gewissheit, zu jeder Zeit an nahezu jedem Ort eine Ladesäule zu finden, dürfte dieses Vorurteil langsam abbauen.
Es hilft der Transformation hin zur Elektromobilität nicht wirklich, Tausende neue Stromer auf die Straße zu bringen, ohne dass auch die Ladeinfrastruktur im privaten, wie auch im öffentlichen Bereich einen ordentlichen Push erhält und mitwächst. Der KfW-Fördertopf für die Bezuschussung von Wallboxen an Privathaushalten ist seit mehreren Monaten leer. Zu einer Neuauflage gibt es bisher keine Informationen. Das passt nicht zusammen. Vergesst die Ladesäulen nicht, sonst verfehlt eine höhere Kaufprämie ihre Wirkung komplett.
Aus dem Datencenter: