Die Ingolstädter drängt es ohnehin verstärkt in die höherpreisigen Segmente. Wenn es schon an Chips und Kabelbäumen fehlt, dann soll das rare Gut nach Möglichkeit in die profitabelsten Modelle eingebaut werden. Deshalb kommen immer neue Sportback-Ableger auf den Markt. Mehraufwand gering, Netto-Mehrerlös mindestens 2000 Euro. Nach dem Q6 e-tron (dem Bruder des Macan E) folgt auch der nächste Q8 der Sportback-Philosophie. Doch damit nicht genug: Nachdem BMW mit dem X7 ein Überraschungserfolg gelungen ist, den die Münchner jetzt mit dem XM absichern wollen, plant Audi einen Q10 e-tron mit drei Sitzreihen, der in China – wo die Zusatzbezeichnung e-tron auf wenig Gegenliebe stößt – als Horch verkauft werden soll.
Nachdem sich Audi und Porsche allen Schwierigkeiten zum Trotz beim Elektro-Macan und dem baugleichen Q6 zusammengerauft haben, ist eine ähnliche Blaupausen-Kooperation beim Q10 und K1 angesagt. K1? Das ist das Kürzel für den Nachfolger des Cayenne Coupé XL, der mit deutlich mehr Platz, langem Radstand, dritter Sitzreihe und viel Ausstattungsluxus zu Preisen bis knapp über 200.000 Euro vor allem in China und Amerika punkten soll. Besondere Kennzeichen: Achsabstand 3,17 Meter, grundsätzlich schwarzes Dach (lässt den Wagen flacher erscheinen), gekrümmtes Display über die gesamte Innenraumbreite, nobles Lounge-Konzept in Reihe zwei. Die Unterschiede zwischen PPE ("Premium Platform Electric") und der Nachfolger-Matrix SSP ("Scalable Systems Platform") betreffen zusätzliche Features, bessere Skalierbarkeit, niedrigere Kosten und vor allem die neue Cariad-Software. Auch sonst gibt es zwischen den Audi- und Porsche-Baukästen kaum Gemeinsamkeiten. Die Einsatztermine sind daher noch ohne Gewähr: Der K1 könnte 2025 starten, mit dem Q10 ist dagegen nicht vor 2028 zu rechnen.