Vier VW-Partner schließen sich zu neuem Branchenriesen zusammen

Aus vier mach eins. Vier mittelständische VW-Händler aus Hessen und Franken wollen sich zu einer Gruppe zusammenschließen und ab 2023 unter einem Dach auftreten: Die Autohäuser Marnet (Königstein im Taunus), Gelder und Sorg (Haßfurt), Göthling und Kaufmann (Hofheim am Taunus) und Best Auto-Familie (Mühlheim am Main). Dadurch soll "eine große Handelsgruppe im deutschen Händlernetz der Marken Volkswagen, Audi, Skoda, VW Nutzfahrzeuge, Seat und Cupra" entstehen, gaben die vier familiengeführten Betriebe am Montag in einer gemeinsamen Erklärung bekannt.

Gemessen an der Zahl der verkauften Autos würden sie sogar in die Top 5 der deutschen Kfz-Händler aufsteigen. Zusammen kommen die vier auf 2400 Mitarbeiter und 40.000 Neu- und Gebrauchtwagen pro Jahr. Unter den selbständigen VW-Händlern wären sie damit sogar die Nummer drei hinter der Gottfried-Schultz-Gruppe (Ratingen) und Feser-Graf (Nürnberg).

An 40 Standorten in Hessen, Franken und Thüringen sind die neuen Partner vertreten, das gemeinsame Marktgebiet zieht sich vor allem entlang des Mains und reicht von Wiesbaden im Westen bis Eisenach und Coburg im Osten. Vertrieben werden fast alle Marken des VW-Konzerns: Volkswagen, Audi, Skoda, Seat, Cupra und VW Nutzfahrzeuge. 

"Die Herausforderungen, vor denen wir stehen, sind nahezu deckungsgleich", sagte Norbert Sorg von Gelder und Sorg. "Darüber hinaus bauen alle Familienbetriebe auf einer gemeinsamen Wertebasis auf - eine wie sie nur in Familienbetrieben existieren kann." Mit der Fusion wolle man nun die Kräfte bündeln, um den Branchenwandel aktiv gestalten zu können.

Geplant sei ein "Zusammenschluss auf Augenhöhe" hieß es in der Ankündigung. Zugute komme den Vieren dabei, dass sie bei Umsatz, Mitarbeiterzahl und Kapitalausstattung nahe beieinander liegen. Das soll sich auch in der künftigen Organisiation der neuen Gruppe widerspiegeln: Die bisherigen geschäftsführenden Gesellschafter sollen auch zukünftig ihre ursprüngliche Betriebsstätten verantworten. In einer neuen Matrixorganisation sollen sie darüber hinaus gruppenübergreifend Fachbereiche steuern.

Mit dem VW-Konzern sei der Schritt im Vorfeld abgestimmt worden. "Die Hersteller begrüßen die aktive Zukunftsgestaltung der vier Familienunternehmungen - denn diese brauchen Partner mit hoher Investitionskraft, welche die Herausforderungen aktiv angehen", hieß es in der Mitteilung der vier Händler. Eine Erweiterung der neuen Gruppe um weitere Partner sei nicht ausgeschlossen. Benachbarte Händler hätten bereits Interesse angemeldet, sich anzuschließen, hieß es.

Aus dem Datencenter:

Die 100 größten Autohandelsgruppen in Deutschland 2021