Er ist das Aushängeschild von Bella Italia. Dolce Vita auf vier Rädern, hinter dessen Lenkrad Sophia Loren und andere Stars gesessen haben. Das Auto ist ein italienisches Kulturgut, mit dem man sich zu viert schon in den Jahren des Wirtschaftswunders vollbepackt über den Brenner auf den Weg nach Rimini gemacht hat. Jetzt wird der Fiat 500 sage und schreibe 75 Jahre alt und hat es immer noch nicht verlernt, den Menschen ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern. Die Knutschkugel ist die unumstrittene Ikone im Automobilgeschäft. Läuft sie mittlerweile doch schon zehn Jahre länger als der VW Käfer und hat in Jahren gemessen auch gegenüber dem Mini oder dem 911 den angedeuteten Schnäuzer vorn.
Doch der Fiat 500 läuft nicht nur, er liefert noch immer Höchstleistungen. Auch im Zeitalter der Nachhaltigkeit. Und das, obgleich Experten und Journalisten dem Fiat-Konzern jahrelang konstatiert hatten, dass er den Anschluss an die Elektromobilität verloren habe. Errare humanum est. Mehr als 100.000 Fiat 500e wurden seit der Markteinführung des neuen Modells 2020 verkauft. Seit Beginn dieses Jahres fährt das nur rund 1300 Kilogramm leichte E-Modell bei den deutschen Neuzulassungen unangefochten im Gelben Trikot. Im April verhalf der 500e dem Mutterkonzern Stellantis erstmals zur Marktführerschaft bei den Stromern in Europa und zeigte mit 5524 zugelassenen Fahrzeugen den tonnenschweren Konkurrenten von Tesla und VW mit großem Abstand sein Schrägheck.