VW holt beim Auto-Abo die Händler ins Boot

Nur wenige Tage nach Ihrem Antritt als VW-Vertriebsvorständin drückt Imelda Labbé beim neuen Auto-Abo aufs Tempo. Das im September noch von Ihrem Vorgänger Klaus Zellmer gestartete Vertriebsmodell wird nun ausgeweitet.

Ab sofort, so kündigte Labbé nun auf LinkedIn an, könne das Auto-Abo auch direkt im Autohaus abgeschlossen werden. "Seit wenigen Tagen können Verträge nicht nur online, sondern nun auch schon bei mehr als 350 Volkswagen-Händlern in Deutschland abgeschlossen werden", erklärte Labbé. "Jeden Tag kommen weitere Händler hinzu." Auslieferung und Rückgabe der Fahrzeug erfolgt wahlweise im Handel oder an der Haustür des Kunden. Zur Auswahl stehen weiter nur die Modelle ID 3 und ID 4, mit denen VW das Abo 2021 gestartet hatte.

Die ersten Verträge über den Handel seien bereits abgeschlossen worden, sagte ein VW-Sprecher auf Anfrage der Automobilwoche. Damit, so Labbé, bekomme "das Abo einen ganz starken Partner - nämlich den Handel". Dieser werde nun  in das bisher rein digital organisierte Abo-Modell eingebunden. Die Händler erhalten dafür eine Provision, fügte der Sprecher hinzu. Zur Höhe machte VW zunächst keine Angaben.

Seit dem Start des Abo-Modells im vergangenen September seien "mehr als 1500" Auto-Abos abgeschlossen worden, erklärte Labbé weiter. "Und jeden Monat kommen rund 200 Menschen dazu." Das ist deutlich weniger, als von VW erhofft. Zum Start des Abo-Modells hatte Labbé Vorgänger Zellmer noch erklärt, bis Ende 2021 bereits 2000 bis 3000 Fahrzeuge im Abo-Pool haben zu wollen. 2030 soll dann bereits ein Fünftel des Umsatzes mit Abos und anderen kurzzeitigen Mobilitätsangeboten gemacht werden, so das damals ausgegebene Ziel.

"Um das Abo immer weiter zu entwickeln und das Kundenfeedback aufzunehmen, testen wir zudem derzeit in limitierter Zahl Abos, die beispielsweise nur einen Monat laufen oder bei denen auf Basis der gefahrenen Kilometer abgerechnet wird", erklärte Labbé weiter. Bisher sind nur drei und sechs Monate im Programm. Labbé war erst am 1. Juli  von der VW-Ersatzteilsparte OTLG an die Spitze des Vertriebsressorts der Marke gewechselt. Ihr Vorgänger Klaus Zellmer wechselte am selben Tag an die Spitze von Skoda.