Schon bevor die Debatte unweigerlich aufkommen konnte, bemühte sich BMW-Entwicklungsvorstand Frank Weber, sie zu entkräften. Der hochgewachsene Chef-Entwickler des Premium-Herstellers gab zum Start der Brennstoffzellen-Produktion für die Kleinserie des iX5 Hydrogen in Garching bei München den obersten Erklärer für Ministerpräsident Markus Söder (CSU) und Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler), die eigens zum Start der Produktion ins Forschungshaus von BMW nördlich von München gekommen waren.
Weber sagte also sogleich: "Das hier soll kein Philosophiestreit werden, ob jetzt die batterieelektrische Mobilität, oder Wasserstoff das Antriebskonzept der Zukunft werden kann. Wir gehen davon aus, dass beides existieren kann. Eine Koexistenz im Markt ist möglich."
Das direkt mal klargestellt, führte Frank Weber durch die Details der geplanten Kleinserie: Bis zu 100 Fahrzeuge will BMW mit Wasserstoff-Antrieb in Garching fertigen. Als Chassis dient das in Spartanburg/USA gebaute SUV X5, die Brennstoffzellen lässt sich BMW von Partner Toyota liefern, seit langem einem Vorreiter der Wasserstofftechnologie. In Garching selbst erfolgt dann der Zusammenbau und die Montage in den iX5. Die sogenannten Stack-Gehäuse für das Anordnen der Brennstoffzellen kommen dafür aus dem BMW-Komponentenwerk in Landshut.
Die geplanten Modelle werden dann allerdings nicht verkauft, sollen aber im normalen Straßenverkehr auf allen Märkten weltweit erprobt werden. Bis Ende des Jahrzehnts könnte aus dem iX5 Hydrogen dann sogar eine Großserie werden. Vor allem, weil BMW keine hundertprozentige, batterieelektrische Abdeckung der Märkte für möglich hält, sondern für die letzten 20 bis 30 Prozent des Marktes den Einsatz wasserstoffbetriebener Fahrzeuge für effizienter hält als batterieelektrische Fahrzeuge.