Mit DAT-Gutachten zur Förderung

Bettina John

Mit der Umweltprämie sollen auch gebrauchte Stromer für die Kunden attraktiver werden. Ob die Fahrzeuge die Förderkriterien erfüllen, kann ein DAT-Gutachten klären.

Donnerstag, 18. März 2021, 15.38 Uhr

DAT-Geschäftsführer Jens Nietzschmann: "Wir binden unsere Expert-Partner in den Prozess der BAFA-Anträge ein." (Foto: DAT)

Auch für junge Elektro-Gebrauchtwagen können Kunden beim Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) finanzielle Förderungen beantragen. Die Deutsche Automobiltreuhand DAT weist darauf hin, dass dafür bestimmte Nachweise notwendig sind.

Dazu gehören der ehemalige Neupreis, das Alter (Datum der Erstzulassung) und der Kilometerstand. Außerdem muss das Fahrzeug in der offiziellen Liste der förderfähigen Fahrzeuge stehen. Neben reinen Stromern sind hier auch Plug-In-Hybride und Wasserstofffahrzeuge unterschiedlichster Hersteller gelistet.

Damit ein bundesweit einheitlicher Prozess möglich ist, wurde die DAT als neutrale Instanz damit beauftragt, die Bundesbehörde bei der Definition förderfähiger Gebrauchtfahrzeuge zu unterstützen.

An einer Förderung interessierte Verbraucher benötigen ein DAT-Gutachten, das die Rahmenparameter der Förderfähigkeit eines gebrauchten E-Fahrzeugs revisionssicher dokumentiert. Erfasst werden der aktuelle Kilometerstand, der ehemalige Listenneupreis, alle Serien- und Sonderausstattungsmerkmale und das Datum der Erstzulassung.

Voraussetzungen für die BAFA-Förderung gebrauchter E-Fahrzeuge

- Der Gebrauchtwagen muss in der BAFA-Liste förderfähiger Elektrofahrzeuge gelistet und darf nicht bereits gefördert worden sein.

- Das Fahrzeug darf erstmals am 4. November 2019 oder später in Deutschland oder einem anderen EU-Land zugelassen sein.

- Der Gebrauchtwagen darf maximal 12 Monate erstzugelassen gewesen sein und höchstens 15.000 km Laufleistung aufweisen.

- Der Kaufpreis darf den maximalen Schwellenwert (80 % des damaligen Listenpreises des Neufahrzeugs abzüglich der Herstellerprämie) nicht überschreiten.

- Mobile Sonderausstattungen sowie immaterielle Ausstattungen, z. B. Anschlussgarantien dürfen nicht mit in den Kaufpreis des Fahrzeugs eingerechnet werden.

- Es gelten die Fördersätze für Pkw-Nettolistenneupreise von über 40.000 Euro bis maximal 65.000 Euro. Diese betragen für einen batteriebetriebenen Pkw 5.000 Euro (Bundesanteil) plus 2.500 Euro Herstelleranteil (netto) und für Plug-In-Hybride 3.750 Euro Bundestanteil, plus 1.875 Euro (netto) Herstelleranteil.

Mobile und immaterielle Ausstattungen ausgenommen

Bei den Ausstattungsmerkmalen wird zwischen mobilen und fest verbauten Sonderausstattungen unterschieden. Mobile Sonderausstattungen sind nicht Bestandteil des DAT-Gutachtens, ebenso immaterielle Ausstattungen wie z. B. eine aufpreispflichtige Garantieverlängerung.

"Wir binden unsere Expert-Partner in den Prozess der BAFA-Anträge ein, weil diese sowohl über die IT-Systeme als auch die Erfahrung verfügen, die Parameter für die Förderfähigkeit gebrauchter Elektrofahrzeuge revisionssicher zu identifizieren", sagt DAT-Geschäftsführer Jens Nietzschmann.

Über die einseitige Förderung einer Antriebstechnologie könne man zwar geteilter Meinung sein, "aber es sollte im Sinne von uns Steuerzahlern zumindest sichergestellt sein, dass tatsächlich auch nur Verbraucher mit förderfähigen Fahrzeugen in den Genuss der Prämie kommen".

Kauf und Leasing gebrauchter Elektrofahrzeuge waren erst nachträglich auf Betreiben des Branchenverbands ZDK in das Förderprogramm des Bundes aufgenommen worden. Jetzt können junge Gebrauchte, Vorführwagen des Handels oder junge ehemalige Mietwagen, für die noch keine staatliche Förderung beantragt wurde, gefördert werden.

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