Die Entwicklung der Steuerungselektronik für das autonome Fahren lässt sich mit einer Lösung zum virtuellen Prototyping beschleunigen, die die Forscher vom Fraunhofer-Institut für Integrierte Schaltungen (IIS) in Dresden entwickelt haben. Das System kann die komplexe Steuerungselektronik in einem virtuellen, beliebigen Umfeld testen, ohne dass die Steuergeräte physisch existieren. Daher lassen sich Verbesserungen und Anpassungen bereits frühzeitig durchführen – lange bevor ein klassischer Prototyp verfügbar ist.
Je mehr – auch sicherheitsrelevante – Funktionen im Fahrzeug elektronisch gesteuert werden, umso zuverlässiger muss die Elektronik arbeiten. Daher haben ebenfalls Forscher des Fraunhofer IIS ein Verfahren entwickelt, das Schäden etwa an Steuergeräten der Bordelektronik erkennen soll, bevor diese tatsächlich ausfallen. Sie verwenden dafür die Methode der thermischen Spektroskopie.
Durch die Messung des transienten Wärmewiderstands können Schäden in der AVT eines integrierten Schaltkreises oder diskreter elektronischer Bauteile frühzeitig entdeckt werden. Es ist dann möglich, das Bauteil zu reparieren oder auszutauschen und so seinen Ausfall zu vermeiden. Das führt zu mehr Nachhaltigkeit, Sicherheit und Zuverlässigkeit von Fahrzeugen.
Ein Konzept für ein hochauflösendes Radarsystem mit KI-gestützter Datenverarbeitung für kooperatives autonomes Fahren zeigt das Fraunhofer-Institut für Zuverlässigkeit und Mikrointegration IZM. Im Rahmen des Projekts KI-Radar entwickelt ein Konsortium ein hochminiaturisiertes Multi-Sensormodul und KI-Algorithmen, die die Umgebungsauflösung beim autonomen Fahren erhöhen und frühzeitig eine Gefahreneinschätzung ermöglichen. Die Messwerte einzelner Radarsensoren werden echtzeitnah mit KI-Algorithmen gekoppelt, was für mehr Auflösung und Sicherheit sorgt. Neuartige dreidimensionale Antennenstrukturen erweitern dabei den Erfassungsbereich der Radarsensoren.