Nutzen statt besitzen liegt beim Autofahren im Trend, genau wie Teilen: Laut Bundesverband Carsharing steigt in Deutschland sowohl die Anzahl der zum Carsharing angemeldeten Fahrberechtigten als auch die der zur Verfügung stehenden Carsharing-Fahrzeuge seit gut zehn Jahren konstant – trotz kurzem Corona-Dämpfer.
Seit einigen Jahren setzen Unternehmen wie Cluno, Faaren, Finn oder like2drive auf dieses Pferd und bieten Autos im Abo an, womit man ein Fahrzeug über einen bestimmten Zeitraum nutzt und anschließend zurückgibt. Zur monatlichen Gebühr kommen Sprit- oder Stromkosten; um Versicherung, Kfz-Steuer, Wartung und Reparatur braucht man sich nicht zu kümmern. Auch Vermieter wie Sixt oder Hersteller wie Volvo haben dieses Modell für sich entdeckt. Im Gegensatz zu Miete oder Leasing versprechen die Anbieter mehr Flexibilität hinsichtlich der monatlichen Kilometerpakete, Laufzeit, Kündigung sowie Modellwahl bzw. -wechsel.
ViveLaCar aus Stuttgart ist seit 2019 im Abo-Geschäft und kooperiert dafür mit Marken-Vertragshändlern, die die Fahrzeuge ihre Handels- und Herstellerpartner mithilfe der ViveLaCar-Plattform privat und gewerblich vermitteln. Die Win-win-Idee: Das optimiert gleichzeitig die Erlöse der Händler. In den ersten drei Jahren verzeichneten die Stuttgarter rund 12.000 Abo-Abschlüsse.
Bereits im Oktober 2022 wollte ViveLaCar mit einem Pilotprojekt unter dem Namen „ViveLaCar ONE“ den nächsten Schritt gehen, der Nutzen und Teilen kombiniert – zunächst begrenzt auf Köln und Bergisch Gladbach: Bis zu drei Haushalte mit je maximal zwei Fahrern sollen sich dabei im geschlossenen Car-Sharing ein Auto-Abo teilen, um Geldbeutel, Ressourcen sowie Parkflächen zu schonen und trotzdem individuell mobil zu bleiben. Auch Sprit und Strom ist bei ViveLaCar ONE bereits im Abopreis eingerechnet – abgerechnet werden soll kilometergenau über eine App. Diese organisiert in diesem Szenario auch die Belegung des Fahrzeugs und öffnet das Auto.