Vor allem die Automatisierung von Fahrfunktionen wird in den kommenden Jahren den Bedarf für Sensoren im Automobil drastisch nach oben treiben. Bis 2030 erwarten die Berater von McKinsey im Durchschnitt ein jährliches Wachstum in diesem Markt von 6,8 Prozent. Dann sollen in diesem Feld Umsätze von jährlich 52 Milliarden US-Dollar erzielt werden, was im Vergleich zum Jahr 2019 eine Verdoppelung bedeutet.
Die stärksten Zuwächse werden bei Lidar (jährlich plus 77,9 Prozent auf zehn Milliarden US-Dollar und Radar (jährlich plus 13,5 Prozent auf 17 Milliarden US-Dollar) erwartet. Zusammen mit den Kameras (acht Milliarden US-Dollar) sollen sie dann für zwei Drittel aller Erlöse mit Automobilsensoren stehen. Und dies dürfte nicht das Ende des Wachstums sein. Denn im Jahr 2030 werden McKinsey zufolge erst zehn Prozent aller Neufahrzeuge auf SAE-Level 3 automatisiert sein und nur zwei Prozent auf Level 4.
Stagnieren oder sogar leicht sinken dürften allerdings die Umsätze mit Sensoren für den Antriebsstrang und die passive Sicherheit. Denn der Elektroantrieb kommt mit weniger Sensorik aus, als die Verbrennermodelle. Und bei der passiven Sicherheit scheint es, dass im Grunde bereits alles sensiert wird, was hier zur Insassensicherheit beitragen kann. Verbesserungen dürften vor allem durch die Auswertung der Daten ergeben. Beispielhaft steht dafür die „Off-Zone Crash Detection“, die Bosch gerade bei der CES in Las Vegas vorstellte. Das System verbessert den Schutz der Insassen bei Seitenkollisionen. Ein neuer Software-Algorithmus erkennt bei einer seitlichen Kollision schnell den exakten Aufprallwinkel und steuert die Airbagauslösung optimal. „Unsere ‚Off-Zone Crash Detection‘ ist ein großartiges Beispiel dafür, wie wir Software einsetzen, um aus vorhandener Hardware mehr herauszuholen“, betonte Mike Mansuetti, Präsident von Bosch in Nordamerika.
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