Ein Konsortium aus 19 Industrieunternehmen und Forschungseinrichtungen wie BMW, Evonik, Thyssenkrupp, dem Fraunhofer Institut und der TU München will neue Verfahren zur Nutzung nachhaltiger Materialien für eine zirkuläre Automobilproduktion entwickeln. Kern der von BMW ins Leben gerufenen Initiative „Future Sustainable Car Materials (FSCM)“ ist es, innovative Prozessrouten und Materialkonzepte für große Teile der Wertschöpfungskette zu entwickeln und damit Kreislaufwirtschaft in der Fahrzeugproduktion zu ermöglichen.
Eine Herausforderung dabei ist es, mit großer Sicherheit und Genauigkeit zu wissen, wie das verwendete Sekundärmaterial zusammengesetzt ist. Aluminium- oder Stahlschrott aus verschiedenen unklaren Quellen lässt sich beispielsweise nicht dort einsetzen, wo aus Festigkeitsgründen exakt definierte Legierungen zum Einsatz kommen müssen. Bei Kunststoffteilen, die man wieder verarbeiten will, ist es beispielsweise wichtig, ob an ihnen noch Lack haftet oder nicht.
„Aktuell ist es besonders herausfordernd, Materialien aus verschiedenen Wertstoffströmen in einer gleichbleibend hohen Qualität für den Kreislauf bereitzustellen. Im Projekt werden Partner mit unterschiedlichen Kompetenzen in der Werkstoffentwicklung eng zusammenarbeiten, um hierfür Lösungen zu entwickeln“, unterstreicht Martin Derks, Entwicklung Gesamtfahrzeug, Leiter Kunststoffe bei der BMW Group und Projektleiter von FSCM.
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Hier, so betont man bei BMW, soll das im Datenökosystem Catena-X entwickelte Datenformat einen digitalen Fingerprint liefern und die effiziente Zusammenarbeit aller in der Wertschöpfungskette Beteiligten ermöglichen. Die Initiative Catena-X soll das erste offene und kollaborative Daten-Ökosystem für die Automobilindustrie schaffen, indem es Hersteller und Zulieferer über die gesamte Wertschöpfungskette hinweg miteinander vernetzt.
Gefördert wird das auf drei Jahre angelegte FSCM-Projekt vom Bundeswirtschafts- und Klimaschutzministerium. Das konkrete Ziel ist es, innovative Prozessrouten und Materialkonzepte über große Teile der Wertschöpfungskette zu entwickeln. Ein Schwerpunkt von FSCM soll auf Stahl und Aluminium liegen, die in der Produktion einen Großteil der CO2-Emissionen verursachen. Neben Recycling von Kunststoffen und Metallen stehen auch neuartige biobasierte Wertstoffe im Fokus.
Aus dem Datencenter: Maßnahmen internationaler Unternehmen zur Sicherung ihrer Rohstoffversorgung