Transparenz in den Lieferketten – am besten in Echzeit – das wünschen sich Automobilhersteller und -zulieferer schon lange. Doch dazu ist eine einheitliche Datensprache eigentlich zwingend – und die Bereitschaft zum Teilen von Informationen unumgänglich. Gegründet unter dem Eindruck von gerissenen Lieferketten, Dauerkrisen und dem Druck zu mehr Nachhaltigkeit soll die Initiative Catena-X ein dazu passendes Datenökosystem entwickeln. In reale Angebote umsetzen sollen es dann Betreibergesellschaften, die eine Zertifizierung von Catena-X benötigen.
Der erste bekannte Kandidat für diese Rolle ist nun als Joint Venture von zehn Catena-X-Mitgliedern gegründet worden. An dem neuen Unternehmen Cofinity-X sind beteiligt: Mercedes-Benz, BASF, BMW, Henkel, SAP, Schaeffler, Siemens, T-Systems, Volkswagen und ZF. Cofinity-X, so haben sie beschlossen, soll einen offenen Marktplatz für Catena-X-Anwendungen mit initialem Fokus auf Europa betreiben und Produkte und Dienstleistungen anbieten, die einen effizienten und sicheren Datenaustausch zwischen Teilnehmern des Catena-X-Datenökosystems ermöglichen sollen.
Das Unternehmen soll dazu beitragen, signifikante Fortschritte bei der Operationalisierung und dem Aufbau von durchgängigen Datenketten zur Rückverfolgbarkeit von Materialflüssen über die Wertschöpfungskette hinweg zu schaffen. Dabei wird der Datenaustausch auf Grundlage der Catena-X- und Gaia-X-Prinzipien stattfinden. Am Datenaustausch beteiligte Unternehmen sollen volle Datenhoheit in einer offenen, vertrauenswürdigen, kollaborativen und sicheren Umgebung erhalten. Die unter anderem von vielen Industrieunternehmen getragene Initiative Gaia-X soll eine leistungs- und wettbewerbsfähige, sichere und vertrauenswürdige Dateninfrastruktur für Europa entwickeln.