In der Praxis scheitere die digitale Fertigung „häufig an Gegebenheiten wie weitgehend autonom operierenden Produktionsstandorten mit heterogenen IT/OT-Umgebungen, der Nutzung von veraltetem Equipment oder Schwierigkeiten bei der Quantifizierung des Mehrwerts von Industrie 4.0-Anwendungen“, berichten die Berater von Roland Berger, die das Thema gerade in einer Studie aufgearbeitet haben. Dennoch habe „insbesondere die Automobilbranche in Sachen Industrie 4.0 in den vergangenen Jahren signifikante Fortschritte erzielt“ und werde zusammen mit der Halbleiterindustrie als führend bei der Umsetzung betrachtet.
Allerdings weist die Untersuchung deutliche Unterschiede in den verschiedenen Einsatzbereichen von Industrie-4.0-Technologien in der Automobilindustrie aus. Einen „hohen technischen Reifegrad“ gebe es bei der zustandsorientierten Überwachung und prädiktiven Instandhaltung von Maschinen und Anlagen. Einen „hohen Mehrwert“ sieht die Studie bei optischen und prozessdatenbasierten Qualitätsprüfungen realisiert. Der autonome Materialtransport sowie moderne Track- und Trace-Systeme für Materialversorgung und Logistik begännen sich zu etablieren. Den geringsten Reifegrad finde man bei der echtzeitbasierten Maschinenparameter-Optimierung, die in ersten Pilotanwendungen in Presswerken und Lackierereien zu finden sei.