Subarus neuer CEO verspricht Flexibilität

Subaru hat Atsushi Osaki zu seinem nächsten CEO ernannt und den Produktionschef damit beauftragt, den kleinen japanischen Automobilhersteller durch eine herausfordernde Ära der Elektrifizierung, des automatisierten Fahrens und des Umbruchs in der Branche zu führen. Zugleich will die Marke den Absatz in den USA wieder ankurbeln. Der neue Chef sagte, dass Flexibilität und Expansion die wichtigsten Schwerpunkte seiner Amtszeit sein werden. Subaru wird flexibel sein und schnell auf Markttrends wie die Elektrifizierung reagieren. Und es wird versuchen, in den USA und neuen Märkten wie Australien zu wachsen.

"Wir bei Subaru wollen das Zeitalter der Elektrifizierung überleben, indem wir wendig sind", sagte Osaki. "Wir werden verschiedene Systeme einführen und uns dabei auf Flexibilität und Expansion konzentrieren." Die USA, der mit Abstand größte Markt für Subaru, berge noch viel Potenzial, sagte er. "Ich glaube, dass wir unseren Absatz in den USA noch steigern können", sagte Osaki. "Wir erhalten auch viele Kundenanfragen aus Japan, Asien, Australien und Kanada", sagte er. "Im Moment können wir diese potenzielle Nachfrage aufgrund von Chip-Knappheit nicht befriedigen, aber wir werden daran arbeiten, diese Probleme zu lösen und versuchen, unseren Absatz weltweit weiter zu steigern."

Der 60-jährige Osaki war zuletzt als globaler Produktionschef tätig, verfügt aber auch über langjährige Erfahrung in der Qualitätssicherung, wo er in den letzten Jahren als Chief Quality Officer Qualitätsprobleme beseitigte. Osaki tritt sein Amt im Juni an und wird im selben Monat Mitglied des neu zusammengesetzten Subaru-Vorstands, vorbehaltlich der Genehmigung durch die jährliche Aktionärsversammlung, die traditionell im Juni stattfindet.

Der derzeitige CEO Tomomi Nakamura, 63, wird im Rahmen der in Tokio angekündigten weitreichenden Umstrukturierung des Managements Vorsitzender werden. Nakamura übernahm das Ruder im Jahr 2018 in einer schwierigen Zeit für die auf Allradantrieb spezialisierte Marke. Zu dieser Zeit wurde Subaru von einem Problem bei der Fahrzeuginspektion in Japan heimgesucht, das dem Image der Marke auf dem heimischen Markt schadete. Die sich häufenden Qualitätsprobleme führten zu peinlichen Rückrufaktionen und beeinträchtigten wichtige Produkteinführungen, wie die des Ascent, eines großen Crossovers. Nakamura machte die Qualitätsverbesserung zur obersten Priorität seiner Amtszeit und führte weitreichende Reformen durch, um den Produktionsdruck in den überlasteten Fabriken zu verringern.

Osaki wurde 2018 als Chief Quality Officer mit der Leitung dieser Qualitätsinitiative betraut. Der Absolvent der Tokioter Universität für Landwirtschaft und Technologie kam im April 1988 zu Fuji Heavy Industries dem Mutterkonzern von Subaru.

Subaru teilte mit, dass Osaki mit der Ausarbeitung eines neuen mittelfristigen Plans beauftragt wird, der auf den Fünf-Jahres-Fahrplan folgen soll, der 2018 formuliert wurde und in diesem Jahr abgeschlossen wird. "Mittel- bis langfristig befinden wir uns in einer turbulenten Zeit, wie sie nur einmal in diesem Jahrhundert in der Automobilindustrie vorkommt", sagte Osaki. "Selbst in unserem Hauptschlachtfeld, dem US-Markt, ist es noch unklar und schwer zu bestimmen, wie es mit der Elektrifizierung weitergeht. Gegen die Ungewissheit können wir nichts tun, also werden wir versuchen, flexibel auf Veränderungen im Marktumfeld zu reagieren."

Unter Nakamura trieb die hohe Nachfrage die Subaru-Verkäufe in den USA auf Rekordniveau. Das heißt, bis die Pandemie und die darauf folgende Halbleiterkrise den Absatz torpedierten. Im Jahr 2020 verfehlte Subaru mit einem Rückgang der Auslieferungen um 12,6 Prozent sein 12. aufeinanderfolgendes Rekordjahr in den USA. Im vergangenen Jahr sank der Absatz in den USA um 4,7 Prozent auf 556.581 Fahrzeuge und war damit weit von dem Allzeithoch von 700.117 Fahrzeugen entfernt, das 2019 erreicht wurde, bevor Corona die Welt erfasste.

Mit der Wiederaufnahme des Angebots stiegen die Verkäufe von Subaru in den USA bis Februar um 1,3 Prozent auf 53.606 Fahrzeuge. Nakamura stärkte auch die Beziehungen zwischen Subaru und seinem größten Aktionär Toyota. Im Jahr 2019 erhöhte Toyota seinen Anteil an Subaru auf 20 Prozent, während Subaru im Gegenzug einen kleineren Anteil an Toyota übernahm. Dies führte zu einer verstärkten Zusammenarbeit, einschließlich der gemeinsamen Entwicklung des ersten vollelektrischen Crossovers von Subaru, der von Toyota als bZ4X und von Subaru als Solterra verkauft wird.

Nakamura war als Skeptiker in Sachen Elektroautos bekannt und stellte oft die Frage, ob die Nachfrage nach Elektroautos wirklich so groß sei, insbesondere in Nordamerika, dem wichtigsten Markt von Subaru. Im vergangenen Mai räumte Subaru jedoch ein wachsendes Interesse an dieser Technologie ein und kündigte Pläne an, ab etwa 2027 ein eigenes Montagewerk für Elektrofahrzeuge in Japan zu errichten. Dieser Vorstoß war Teil einer milliardenschweren Investition in die Elektrifizierung in den nächsten fünf Jahren.

Letzten Monat kündigte Subaru an, sein Angebot an Elektroautos auf dem kritischen US-Markt zu erweitern und bis 2025 mehrere batteriebetriebene E-Fahrzeuge anzubieten, um den Entwicklungsschwerpunkt auf dieses Segment zu verlagern. Bei der Übergabe des Staffelstabes an Osaki räumte Nakamura die aufkommenden Herausforderungen ein. "Die drängenden Probleme, wie zum Beispiel der Mangel an Chips und die Reaktion auf die Elektrifizierung, sind alles andere als einfach zu bewältigen", sagte Nakamura. "Wir müssen herausfinden, wie wir batteriebetriebene Elektrofahrzeuge am besten entwickeln können, und auch die Beschaffung von Batterien ist ein Thema."

Aus dem Datencenter:

Zulassungszahlen in den USA im vierten Quartal 2022