Um die aktuelle Lage bei Seat und Cupra auf den Punkt zu bringen, benötigte CEO Wayne Griffiths eigentlich nur einen einzigen Satz: "Unsere Zukunft ist Cupra." Zuvor hatte der Brite an der Spitze der spanischen Volkswagen-Marke in Barcelona die erwartet beeindruckenden Zahlen für seine selbstbetitelte "Challenger Brand" verkündet, dessen Absätze in allen Märkten zusammengerechnet um 75 Prozent im Vergleich zum Vorjahr anstiegen. Seat hingegen steht bei weitem nicht so gut da.
Schon in diesem Jahr wird der Anteil am Umsatz der Seat-Gruppe erstmals zu über 50 Prozent von den margenstärkeren Cupra-Fahrzeugen erzielt werden. 2021 waren es nur 17 Prozent, 2022 schon 36 Prozent. Einst begann Cupra als kleine coole Schwester von Seat, inzwischen, so scheint es, ist Seat eher der uncoole, langweilige kleine Bruder von Cupra. Auch, wenn das in der Unternehmensführung der Spanier noch niemand so klar ausdrückt. Wayne Griffiths deutete es aber zumindest an: "Seat wird sich verändern müssen. Zukünftig könnte Seat urbane Mobilität für junge Kunden anbieten. Das könnten Zweiräder, aber auch vierrädrige Angebote sein."
Von neuen Elektromodellen für Seat war auf der Bilanzkonferenz in Barcelona erneut nicht die Rede. Stattdessen fokussiert sich das Unternehmen auf den vollelektrischen Cupra Tavascan, der im April in Berlin Weltpremiere feiert, den ebenfalls vollelektrischen Terramar (Marktstart: 2024) und den Elektro-Kleinwagen Urban Rebel (Marktstart: 2025), dessen Name allerdings noch in der Cupra-Tradition an eine spanische Stadt angepasst wird. Wayne Griffiths: "Unsere neuen Elektromodelle, die wir entwickeln, sind alle für Cupra vorgesehen."