Im Vorfeld der deutsch-chinesischen Regierungskonsultationen an diesem Dienstag in Berlin hat BMW-Chef Oliver Zipse vor möglichen Plänen gewarnt, sich zukünftig stärker von China zu distanzieren. Für den Premium-Hersteller ist das Land der weltweit wichtigste Wachstumsmarkt. Stattdessen fordert Zipse eine engere Zusammenarbeit mit China.
Gegenüber n-tv sagte der BMW-Anführer: "De-Risking heißt nicht De-Coupling. De-Coupling ist ein hartes Wort, da geht es darum, sich ganz aus einem Land zurückzuziehen. Ich glaube, es geht darum, viele Partnerschaften zu finden. Die Dimensionen von China sind viel zu groß, um sich aus diesem Land zurückzuziehen. Ich glaube, das Thema Transformation und Dekarbonisierung wird ohne China nicht funktionieren. Das heißt nicht, dass man nur noch mit China arbeitet, aber ein breiterer Kontext würde uns allen sehr gut tun."
Zipse führte weiter aus: "De-Risking hat sehr viel mit Partnerschaft zu tun. Partnerschaft für Innovationen, für nachhaltige Energiegewinnung und nachhaltige Mobilität für die Menschen auf dieser Welt. Es ist wichtig, das im Fokus zu behalten: Wachstum hängt sehr eng mit Innovationsfähigkeit zusammen und Innovationsfähigkeit sehr eng mit internationaler Kooperation zusammen."
Der BMW-CEO gehörte zuvor zu einer Wirtschaftsdelegation, die sich bereits am Montag in Berlin zu einem "Teegespräch" mit dem chinesischen Premierminister Li Qiang getroffen hatte. Mit dabei waren unter anderem auch Mercedes-Chef Ola Källenius und VW-Chef Oliver Blume. Am Abend hatte sich dann Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) mit Chinas Premier zu einem Abendessen getroffen.