Auch ganze Fahrzeuge, vom SUV bis zum Löschfahrzeug – Österreich ist als Hersteller und Zulieferer von Fahrzeugen, Fahrzeugteilen und -technologien ein internationaler Player. Die Automotive-Industrie bietet Top-Leistung auf Gebieten wie Karosseriebau, Elektronik, Motoren oder Service. Weltweit könnte heute kaum ein Auto ohne Zulieferung „Made in Austria“ vom Fließband laufen. Am engsten vernetzt ist die österreichische Automotive-Branche mit Deutschland – fast die Hälfte aller österreichischen Exporte fließt hierher.
Dieser Erfolg kommt nicht von ungefähr. Unternehmensfreundliche Rahmenbedingungen und Forschungsförderungen ziehen Innovatoren an. In den letzten Jahren investierte der Automotive-Sektor in Österreich durchschnittlich rund eine Milliarde Euro in Forschung und Entwicklung. Mit einer Forschungsquote von 3,26 Prozent des BIP lag Österreich 2022 auf Platz 3 in ganz Europa und beim Stichwort „Geistiges Eigentum“ sogar auf Platz 1. Gemessen an seiner Wirtschaftsleistung meldet kein anderes europäisches Land so viele Patente, Marken und Designs an.
Zulieferer: Standort Österreich punktet bei der Mobilitätswende
Was haben ein BMW-Motor und ein Mercedes-Stern gemeinsam? Beide kommen mit großer Wahrscheinlichkeit aus Österreich. Hier werden alle Teile produziert, die ein Auto braucht.
Österreich fördert die unternehmerische Forschungsfreude sowohl direkt als auch indirekt – das ist europaweit einzigartig. So können Unternehmen für ihr Forschungsprojekt zum einen eine direkte Förderung über die passende Programmschiene der Forschungsförderungsgesellschaft (FFG) beantragen. Zum anderen kann für denjenigen Kostenanteil, der nicht durch die direkte Förderung abgedeckt wird, eine steuerliche Forschungsprämie in Höhe von 14 Prozent in Anspruch genommen werden. Dies gilt unabhängig von Größe, Branche oder Firmenstruktur sowohl für die eigenbetriebliche Forschung & Entwicklung als auch für Auftragsforschung.
Diese Rahmenbedingungen machen Österreich zu einem wichtigen Treiber innovativer Mobilitätskonzepte. Zwei Regionen haben sich zu besonders wichtigen Standorten der Automobilindustrie und ihrer Zulieferer entwickelt: Oberösterreich und die Steiermark. Dort entwickeln und testen hunderte Unternehmen die Verkehrslösungen von morgen, darunter auch bekannte deutsche Namen. So rangiert zum Beispiel BMW Motoren mit seinem Werk in Steyr – übrigens das weltweit größte innerhalb der BMW-Gruppe – als zweitgrößter Automobilzulieferer in Österreich. Bislang werden in Steyr jährlich mehr als eine Million BMW-Verbrennungsmotoren produziert, bis 2025 sollen es mehr als 600.000 Elektromotoren sein. Dank Grünstrom und Fernwärme aus Biomasse werden diese aus einer Produktion mit CO2-neutralem Energiebezug stammen. Zusätzlich forscht BMW auch an Antrieben mit Wasserstoff und Brennstoffzellen. Dazu wird BMW bis 2030 eine Milliarde Euro in das Werk Steyr und somit in die Mobilität der Zukunft investieren – ein starkes Bekenntnis zum Standort Österreich.
Ein weiterer großer Name in Österreich ist Mercedes-Benz. Die Stuttgarter lassen schon seit 1979 ihre G-Klasse in Graz fertigen, seit 1981 von Magna Steyr. Im April wurde der 500.000ste Geländewagen ausgeliefert. In Zukunft soll dieser auch elektrisch angetrieben werden: Im Zeitalter der E-Mobilität wird der „G“ also zum „EQG“, der bereits getestet und ab 2025 in den Handel kommen soll – ebenfalls produziert am Standort Graz.
In Graz produziert Magna Steyr bereits seit November 2022 ein weiteres vollelektrisches Modell: den Fisker Ocean, ein Entwurf des dänischen Designers und Automobil-Vordenkers Henrik Fisker. Für die Produktion stellte Fisker dem Auftragsfertiger sogar eigene Roboter zur Verfügung. Dem Handelsblatt gegenüber sprach Fisker von einer Investition von 100 Millionen US-Dollar in die Produktion. Bis Ende 2023 sollen rund 42.000 Fahrzeuge ausgeliefert werden.
Für emissionsfreie Mobilitätslösungen von morgen steht nicht zuletzt Wasserstoff im Fokus, insbesondere aus erneuerbaren Energien. Ein weiteres traditionsreiches deutsches Unternehmen will hierzu in Österreich forschen und entwickeln: Bosch hat angekündigt, in den nächsten Jahren rund 18 Millionen Euro in den Ausbau der Wasserstoff-Infrastruktur des Bosch Engineering Center in Linz zu investieren. Bereits heute ist der Standort für die Entwicklung von sogenannten Common-Rail-Injektoren für Nutzfahrzeuge, also Einspritzinjektoren für beispielsweise LKWs, Bagger oder Boote, international anerkannt. Nun entwickelt Bosch in Linz auch innovative Lösungen entlang der weltweiten Wertschöpfungskette von grünem Wasserstoff, nämlich Wasserstoff-Einblas- und -Tankventile sowie Elektrolyse-Stacks. Innerhalb der Bosch-Gruppe ist Österreich somit ein wichtiger Entwicklungsstandort für alle Antriebsarten.
Deutsche Unternehmen aus dem Automotive-Bereich, die – ob mit langer Tradition oder junger Erfolgsgeschichte – eine Ansiedlung in Österreich erwägen, können sich kostenlos beraten und unterstützen lassen. Die österreichische Standortagentur Austrian Business Agency (ABA) berät bei allen Fragen rund um den Wirtschafts-, Forschungs- und Arbeitsstandort, zum Beispiel: Wie lange dauert eine GmbH-Gründung? Wie funktioniert die Forschungsprämie? Wie hoch sind die Personalkosten? Und welche geeigneten Forschungspartner gibt es? Die ABA liefert die passenden Informationen für jedes individuelle Projekt, stellt Kontakte her und weist Wege zu Förderungen und Finanzierungsmöglichkeiten. Bis heute hat die ABA so mehr als 5.700 Ansiedlungs- und Expansionsprojekte in Österreich begleitet.
Wenn Sie mehr erfahren möchten: Vom 4.-7. September ist die ABA auf der IAA Mobility vertreten. Vereinbaren Sie einen Termin mit dem ABA-Team vor Ort und besuchen Sie die Österreich-Experten in Halle B.1 Stand E20.