In einer klassischen Lithium-Ionen-Batterie mit Grafit-Anode und einer Speicherkapazität von 75 kWh sind heute noch rund 60 Kilogramm Grafit verbaut. Wenn die Anode nur zehn Prozent Silizium aufweist, sinkt die benötigte Grafit-Menge bereits um die Hälfte. Die Kosten würden nicht nur wegen des günstigeren Siliziums sinken, sondern auch, weil die Schichtdicke der Anode verringert werden könne. Luchies: „Wir haben Stand heute einen Kostenvorteil von etwa 25 Prozent gegenüber konventionellen Anoden.“ Nicht zuletzt seien die Lieferketten für Silizium risikoarm.
Nachteile gebe es nicht, betont der COO. „Silizium kann bei gleichem Volumen zehnmal so viel Energie speichern wie Grafit.“ Diese Eigenschaft ist schon lange bekannt. Bislang aber gelang es Forschern weltweit nicht, das Silizium in die Anode einzulagern, ohne dass sie beim Be- und Entladen erheblich ihr Volumen verändert und zu Brüchen neigt. OneD ist es gelungen, diese Nachteile zu verhindern, indem das Silizium in Form mikroskopisch kleiner Nanofasern eingebunden wird.
„Das Basisverfahren für unsere Technologie ist schon lange bekannt und stammt aus der Solarbranche“, sagt Luchies. OneD könne deshalb auch dieselben Maschinen und Anlagen verwenden, um die Nano-Siliziumfasern zu produzieren. „Das ist bei einer Industrialisierung unserer Technologie nicht zu unterschätzen.“ Dennoch ist das konkrete Verfahren sehr innovativ und streng geschützt. OneD hält mehr als 200 Patente auf sein Verfahren.