Bugatti verabschiedet sich mit einem Knall aus der Jagd nach Geschwindigkeitsrekorden. Mit dem Vorserienfahrzeug eines Chiron-Derivats hat der Hersteller die Marke von 300 Meilen geknackt und damit nach eigenen Angaben einen neuen Bestwert für seriennahe Fahrzeuge aufgestellt. Konkret für das Fahrzeug 304,77 Meilen pro Stunde, was 490,48 Stundenkilometern entspricht.
"Nie zuvor hat ein Serienhersteller diese hohe Geschwindigkeit erreicht", sagte Bugatti-Präsident Stephan Winkelmann. "Unser Ziel war es die magischen 300 Meilen pro Stunde zu erreichen, als erster Hersteller überhaupt. Das haben wir nun geschafft und macht uns, die gesamte Mannschaft, und mich, unheimlich stolz."
Mit den 300 Meilen endet für Bugatti allerdings die Jagd nach Geschwindigkeitsrekorden. „Wir haben mit dem Weltrekord erneut gezeigt, dass Bugatti immer noch die schnellsten Autos der Welt baut, wahre Supersportler. Aber unsere Fahrzeuge können noch mehr. Sie bieten absolute Exklusivität, Luxus, unerreichte Schönheit und hohe automobile Kunstfertigkeit. Der Bugatti ist der einzige Hypersportwagen, der all diese Eigenschaften in einem Fahrzeug vereint. Darauf werden wir uns in Zukunft noch stärker konzentrieren." Zudem betonte Winkelmann: "Als erster, der die 300 Meilen pro Stunde übertrifft, hat Bugatti seinen Namen in die Geschichtsbücher geschrieben – das bleibt für immer."
Die Rekordfahrt hatte bereits am 2. August auf der Test- und Prüfstrecke in Ehra-Lessien in Niedersachsen stattgefunden, wurde aber erst jetzt bekanntgemacht. Fahrer war Le-Mans-Gewinner Andy Wallace. "Eine Wahnsinnsgeschwindigkeit. Eigentlich unvorstellbar, dass ein Auto das schafft", sagte er über die Rekordfahrt. Erreicht wurde der Top-Speed auf einer 8,8 Kilometer langen Geraden, in die Wallace bereits mit rund 200 Stundenkilometern einbog. Nach rund 70 Sekunden Beschleunigung wurde der Rekord erreicht, danach hatte Wallace noch zwei Kilometer Platz, um wieder auf 200 Stundenkilometer herunterzubremsen.
Das Rekordfahrzeug wurde speziell vorbereitet. So hatte es neben aerodynamischen Verbesserungen auch zusätzliche Sicherheitseinbauten. Auch Michelin war an der Rekordfahrt beteiligt, der Reifenhersteller steuerte neben den nochmal verstärkten Hochgeschwindigkeitsreifen auch Fachwissen bei. Um kleinste Unregelmäßigkeiten auszuschließen wurden die Pneus vor der Rekordfahrt sogar geröntgt. Die auftretenden Belastungen während der Fahrt sind enorm. Die Reifen drehen sich bei der Spitzengeschwindigkeit rund 4100 Mal in der Minute.