BMW testet Roboterarbeiter in der Produktion

Ob irgendwann Roboter die Menschen am Band in der automobilen Fertigung ersetzen, ist eine der komplexesten Zukunftsdiskussionen der Branche. Jetzt testet BMW in seinem Werk in Spartanburg/USA erstmals einen humanoiden Roboter, der perspektivisch in der Produktion eingesetzt werden soll.

In einer Mitteilung zwischen dem Roboter-Hersteller Figure aus Kalifornien und dem BMW-Werk in Spartanburg heißt es: "Die humanoiden Roboter von Figure ermöglichen die Automatisierung schwieriger, unsicherer oder mühsamer Aufgaben im gesamten Fertigungsprozess, was wiederum den Mitarbeitern ermöglicht, sich auf Fähigkeiten und Prozesse zu konzentrieren, die nicht automatisiert werden können, sowie eine kontinuierliche Verbesserung der Produktionseffizienz und Sicherheit gewährleistet."

Wo genau BMW die Roboter in seinem US-Werk einsetzen wird, ist noch offen. In Spartanburg entstehen alle X-Modelle vom X3 bis zum X7. Quantitativ ist der Standort das größte BMW-Werk der Welt. Geplant ist, zunächst in einer ersten Phase die richtigen Usecases für den Roboter Figure 01 (s. Foto oben) zu identifizieren und dann erste Humanoide in der Fabrik einzusetzen. Ob direkt an der Linie, oder bei unterstützenden Aufgaben im Umfeld, ist noch nicht bekannt.

Robert Engelhorn, Werksleiter von BMW in Spartanburg: "BMW ist bestrebt, innovative Technologien in unsere Produktionssysteme zu integrieren, um unsere Zukunft als Branchenführer und Innovator voranzutreiben. Der Einsatz von Allzweck-Roboterlösungen hat das Potenzial, die Produktivität effizienter zu gestalten, die wachsenden Anforderungen unserer Kunden zu unterstützen und es unserem Team zu ermöglichen, sich auf die vor uns liegende Transformation zu konzentrieren."

Der Premium-Hersteller und das Tech-Unternehmen Figure wollen nicht nur beim Einsatz humanoider Roboter zusammenarbeiten. Zudem vereinbarten beide Partner eine Zusammenarbeit bei Künstlicher Intelligenz, virtueller Fertigung, sowie der weiteren Steuerung und Integration von Roboter-Technologie in die Produktion.

"Mit den Robotern von Figure können Unternehmen ihre Produktivität steigern, Kosten senken und eine sicherere und einheitlichere Umgebung schaffen", sagt Brett Adcock, Gründer und CEO von Figure. Welche Auswirkungen ein Einsatz menschenähnlicher Roboter für die Beschäftigungszahlen in Spartanburg hat, ist noch offen. Das Werk hat aktuell rund 11.000 Beschäftigte und baut über 1500 Autos pro Tag. Einen Betriebsrat gibt es, wie an vielen US-Automobilstandorten üblich, nicht.

Aus dem Datencenter:

Zulassungszahlen in den USA im vierten Quartal 2023