Tesla plant angeblich Werk in Thailand

Auf der Suche nach weiteren Produktionsstandorten werden die Gespräche zwischen Tesla und der Regierung Thailands offenbar konkreter. Ende vergangenen Jahres hatte Tesla bereits mögliche Grundstücke für eine Ansiedlung in dem Land besichtigt, und jetzt hat die Regierung dem Elektroauto-Hersteller Strom aus hundert Prozent erneuerbaren Energien versprochen, wie das Nachrichtenunternehmen Reuters mit Bezug auf einen Sprecher von Premierminister Srettha Thavisin berichtet.

Ob es sich bei der möglichen Tesla-Niederlassung um eine Batterie- oder um eine Autofabrik handelt, geht aus den Berichten nicht hervor. Der Reiz der Lage für den Hersteller ist jedoch offensichtlich: Thailand ist der größte Automobilproduzent und -exporteur Südostasiens und hat die Absicht, sich durch entsprechende Förderungen zum wichtigsten Produktionszentrum für Elektrofahrzeuge in der Region zu entwickeln. Chinesische Elektroauto-Hersteller investieren bereits Milliarden.

Auch deutsche Hersteller sind in dem Land aktiv und intensivieren ihr Engagement im Zukunftsmarkt Südostasien. So hat BMW erst Anfang März verkündet, das bestehende CKD-Werk im thailändischen Rayong um eine Batteriemontage zu erweitern. Insgesamt 42 Millionen Euro will BMW dafür in die Hand nehmen. Ab der zweiten Jahreshälfte 2025 sollen dort dann auch Elektroautos für die ASEAN-Region gebaut werden.

Tesla baut seine globale Präsenz derweil weiter kräftig aus. Schon vor etwa einem Jahr hatte der  mexikanische Präsident Andrés Manuel López Obrador nach einem Videogespräch mit Tesla-Chef Elon Musk verkündet, dass der Hersteller ein Werk im Norden Mexikos errichten werde. Musk forderte daraufhin chinesische Tesla-Zulieferer dazu auf, ebenfalls in Mexiko zu investieren. Die nötigen Baugenehmigung sollen längst vorliegen, der Fabrikbau kann laut lokalen Medienberichten aus diesem Frühjahr jederzeit beginnen.

In Europa hofft zudem Italien auf eine Ansiedlung des US-Unternehmens. Das Nein der Bürger von Grünheide bei Berlin zur Erweiterung des dortigen Tesla-Werks nährt die Hoffnung der Italiener. "Das wird mit Sicherheit zu einer Entscheidung des Konzerns führen", sagte Wirtschaftsminister Adolfo Urso Ende Februar. Die Regierung führe seit Monaten Gespräche mit Tesla: "Wir bekommen sehr positives Feedback."

Auch Indien ist ein mögliches Ziel von Tesla, wie unter anderem die "Financial Times" Ende 2023 berichtete. Demnach hatten sich Führungskräfte von Tesla mindestens dreimal mit indischen Regierungsvertretern getroffen, bevor sich Premierminister Narendra Modi im Juni dann persönlich mit Elon Musk in New York traf. Dabei spielt vermutlich auch der Plan von Tesla eine Rolle, in den nächsten Jahren ein Einstiegs-Elektroauto unterhalb des Model 3 auf den Markt zu bringen. Tesla verfolgt das inoffizielle Ziel, bis zum Ende des Jahrzehnts 20 Millionen Autos pro Jahr zu produzieren.

Aus dem Datencenter:

BEV-Verkäufe weltweit nach Herstellern im Jahr 2023