Unter Deutschlands Stellantis-Partnern brodelt es. Grund sind infolge von Stellenabbau und tiefgreifenden Restrukturierungen bei Stellantis anhaltende Probleme bei operativen Abläufen zwischen dem Hersteller, Stellantis Financial Services (SFS) und den Händlern. Diese führen dazu, dass Zinsen für von Händlern zwischenfinanzierte Neu- und Vorführwagen falsch oder ungerechtfertigt berechnet werden und Verkaufshilfen sowie Prämien nicht korrekt ausbezahlt werden. "Es geht hier schon bei kleineren Händlern um Summen zwischen 50.000 und 100.000 Euro", berichtet ein Anwalt, der eine ganze Reihe von Stellantis-Partnern gegenüber dem Hersteller vertritt.
SFS buche zum Teil völlig unnachvollziehbar Geld auf den Konten der Händler. Viele hätten ihre Forderungen deshalb fällig gestellt und würden erwägen auf Rechnungslegung zu klagen, um die Buchungen nachvollziehen können. "Es gibt allein in Deutschland hunderte Fälle von Händlern mit falschen Zinsabrechnungen", so der Anwalt. Auch der Opel-Händlerverband (VDOH) befindet sich wegen der Zinsprobleme in Diskussionen mit dem Hersteller. Stellantis selbst teilt auf Anfrage mit, man werde unberechtigte Zinsforderungen automatisch korrigieren und die Fehlerursachen abstellen.