Eine Zulassungsaktion aus dem April sorgt bei Fiat für anhaltenden Ärger. Der Hersteller hatte Händlern angeboten, bestimmte Fahrzeugmengen zu bestellen oder aus dem Herstellerlager abzurufen und diese sowie eigene Lagerwagen als Tageszulassung oder Vorführwagen zuzulassen. Im Gegenzug sollte die Finanzierung der Autos für den Händler für 120 bis 180 Tage zinsfrei sein. So mancher ging darauf ein und ließ Fahrzeuge zu.
Allein: Stellantis Financial Services (damals noch PSA Bank) berechnete offenbar trotzdem Zinsen, zum Teil über Monate. "Für die Händler geht es um richtig viel Geld. Uns liegen Abrechnungen mehrerer mittelgroßer Händler vor, die mehrere zehntausend Euro zu viel an Zinsen gezahlt haben", sagt Karl Kleba, Vorsitzender des Verbands der Stellantis-Konzern-Händler und Servicebetriebe (früher: Fiat-Händlerverband). Stellantis halte seine vertraglichen Zusagen nicht ein, so Kleba weiter.
In einem Schreiben, das der Automobilwoche vorliegt, fordert der Verband Stellantis daher auf, ungerechtfertigt abgebuchte Zinsbeträge "bis spätestens zum 15. November 2023 zu erstatten". Für seine Mitglieder vor Gericht ziehen kann der Verband indes nicht. "Wir dürfen für unsere Mitglieder keinen Rechtsstreit führen, damit Stellantis seine Zins-Schulden bei den Händlern begleicht. Das können nur die Händler selbst", betont Kleba.