Renault Deutschland und Markus Siebrecht gehen getrennte Wege

Renault Deutschland braucht einen neuen Chef: Der Hersteller und CEO Markus Siebrecht gehen getrennte Weg. Ende September soll Siebrecht ausscheiden, sein auf drei Jahre angelegter Vertrag wurde nicht verlängert.

Dies erfuhr Automobilwoche aus Händlerkreisen. Der Hersteller sagte auf Anfrage, man wolle „sich erst zu gegebener Zeit“ äußern.

Der 58-jährige Manager kam Anfang Oktober 2021 als Nachfolger von Uwe Hochgeschurtz (Stellantis Europachef) ins Rheinland und übernahm die Verantwortung für Renault in der DACH-Region.

Zuvor war Siebrecht bei den beiden Premiumhersteller BMW und Audi in verschiedenen Führungspositionen aktiv. Seine Automobil-Karriere begann er bei BMW im Jahr 1989.

Von Paris bekam Siebrecht die Aufgabe, die Marke höher zu positionieren. Zuvor hat der französische Autobauer schon mehrfach versucht, sich als Premiumhersteller zu etablieren – allerdings erfolglos.

Die eingeschlagene Premium-Strategie hat zwischen Renault Deutschland und seinen Händler für viel Ärger gesorgt. Erstmals hat der Hersteller im Jahr 2022 in Deutschland eine Netzkündigung ausgesprochen. Erstmals schlossen sich die großen Handelsgruppen zusammen und wehrten sich gemeinsam gegen die Pläne von Renault.

Die Netzkündigung ging mit einer Ausdünnung einher: Die Zahl der Haupthändler halbierte Renault auf etwa 70. Einige sind ausgeschieden, wie Traditionshändler Preckel, andere wurden herabgestuft. Zugleich hat Renault die Marge für die Händler auf sechs Prozent in etwa halbiert.

Die Strategie ging mit einem deutlichen Absatzrückgang einher: Zum Start Siebrechts hatte Renault in Deutschland noch einen Marktanteil von 3,8 Prozent, in diesem Jahr liegt er nach fünf Monaten noch bei 1,6 Prozent. Die Schwesternmarke Dacia ist mit einem Anteil von 2,5 Prozent deutlich vorbeigezogen.