Ihre Bilanz kann sich sehen lassen: Als Hiltrud Werner 2017 als Compliance-Verantwortliche in den VW-Vorstand einzog, hatte der von den USA eingesetzte Dieselgate-Monitor Larry Thompson seine Arbeit noch nicht einmal aufgenommen. Im vergangenen September schloss er seinen Bericht ab – und stellte VW ein gutes Zeugnis aus. "Ein wichtiger Meilenstein", sagte Werner. Zu Ende sei ihre Arbeit damit aber noch lange nicht. "Compliance hat ja keine Ziellinie. Die Bemühungen gehen immer weiter."
Werner, deren Vertrag derzeit noch bis Februar 2022 läuft, ist nicht nur die einzige Frau im VW-Vorstand, sondern auch die einzige Ostdeutsche. Geboren in Mecklenburg-Vorpommern, auf- gewachsen in Thüringen – daraus macht die 55-Jährige kein Geheimnis. "Weil ich stolz bin auf meine Heimat." Ihr Lkw-Führerschein aus DDR-Zeiten habe ihr schon gute Dienste geleistet. Bei einem Besuch bei MAN in Südamerika habe sie die Kollegen dort mit ihren Fahrkünsten schwer beeindruckt. "Damals haben schon einige der umstehenden Herren genau hingeschaut, ob ich einen vollbeladenen LKW mit Handschaltung ruckfrei anfahren und hochschalten kann."