Neuer Anlauf von Nio: Der Onvo L60 soll Teslas Model Y angreifen

Klappt nun im Kleinen, was im Großen bislang nicht gelang? Seit Oktober 2021 versucht Nio, auf dem europäischen Markt Fuß zu fassen. Bisher mit überschaubarem Erfolg. In den ersten sieben Monaten des Jahres wurden in Deutschland nur 266 Fahrzeuge der teuren Premium-Limousinen ET5 und ET7 sowie der SUVs EL6, EL7 und ES8 neu zugelassen.

In China nimmt Nio jetzt mit neuen Fahrzeugen noch einmal Schwung, um in Europa doch noch größere Marktanteile zu erreichen. Seit August werden in Nios Werk in Hefei erste Serienfahrzeuge des kompakten Onvo L60 produziert. Sie sollen noch in diesem Jahr an chinesische Kunden ausgeliefert werden.

Onvo ist der Markenname des bisher unter dem Projektnamen "Alps" entwickelten Volumenangebots von Nio. Die Fahrzeuge werden auf einer neuen Architektur des Herstellers gefertigt. Sie können aber dennoch die eigenen Batteriewechselstationen der Marke nutzen, die für Nio charakteristisch sind.

Für das kommende Jahr ist dann der Marktstart in Europa geplant, wobei Nio mit dem Onvo L60 gezielt Käufer des Tesla-Bestsellers Model Y ins Visier nimmt.

In China wird der L60 zu einem Grundpreis von umgerechnet 27.834 Euro angeboten und liegt damit knapp 3500 Euro unter dem Grundpreis des Tesla-Modells. Dazu kommt aber die bei Nio-Modellen übliche monatliche Batteriemiete.

Für den Marktstart in Europa gibt es bislang noch kein konkretes Datum. Bekannt ist nur, dass Nio das Modell auch nach Europa bringen wird.

Durch die drohenden EU-Strafzölle lässt sich Nio-Chef William Li bei der weiteren Planung Zeit. Wegen des geringen Absatzvolumens ist eine eigene Produktion der Chinesen in Europa vorerst vom Tisch. Die Onvo-Modelle werden zunächst nach Europa verschifft, was neben den Importzöllen für Mehrkosten sorgt.