Nio will in Deutschland und Europa durchstarten, aber noch ist der Absatz kaum der Rede wert. Mit einem frischen Manager und einem neuen Modell soll sich das ändern.
David Sultzer wird neuer General Manager von Nio Deutschland.
Ein neuer Mann an der Spitze und ein neues Modell im Preisbereich von fast 100.000 Euro sollen dem chinesischen Hersteller Nio auf dem deutschen Markt dringend benötigten Schwung verleihen.
Nach nur acht Monaten als Verantwortlicher für den deutschen Markt verlässt Marius Hayler das Unternehmen und schließt sich ausgerechnet Elektro-Konkurrent Polestar an.
Hayler schreibt bei LinkedIn: "Nach zahlreichen, fantastischen Jahren bei Nio habe ich mich dafür entschieden, zurück an den Ort zu gehen, dem mein Herz und mein Geist gehören: die nordischen Länder, Norwegen und Oslo."
Für den Schritt sollen auch private Gründe ausschlaggebend gewesen sein. Hayler: "Meine Entscheidung ist keine Entscheidung gegen Nio, sondern eine Entscheidung für meine Familie und Freunde in Norwegen." In München, dem Sitz von Nio in Deutschland, soll Hayler, so berichten Insider, nie wirklich angekommen sein.
Nicht nur der Abgang Haylers, der erst vor acht Monaten Ralph Kranz abgelöst hatte, sondern auch der Nachfolger sind eine Überraschung in der Branche. Als neuen Deutschland-Chef benannte Nio den bisherigen Regional Manager East David Sultzer. Der ehemalige Genesis-Mitarbeiter ist erst seit September 2023 für den chinesischen Hersteller tätig.
Der neue Deutschland-Chef Sultzer startet zumindest mit einem erweiterten Portfolio. Trotz anstehender Strafzölle für Nio in Höhe von voraussichtlich 21 Prozent soll das Elektro-SUV EL8 ab Herbst in Deutschland an Kunden ausgeliefert werden.
Das Modell wurde bisher nur auf Nios Heimatmarkt China und in Norwegen verkauft. Das neue Flaggschiff der Chinesen in Deutschland wird ab 82.900 Euro zuzüglich 169 Euro Batteriemiete im Monat angeboten.
Nio braucht in Europa dringend steigende Absätze. Aktuell kommt der Hersteller auf dem wichtigen deutschen Markt inklusive Mai auf 190 zugelassene Fahrzeuge des ET5, ET7 und EL6.
Dennoch betreibt der Hersteller inzwischen eine Infrastruktur mit großen Nio Houses in Frankfurt, Düsseldorf, Berlin und (bald) Hamburg sowie einen großen Hub in München. Außerdem sind inzwischen 15 Batteriewechselstationen über das gesamte Bundesgebiet verteilt.
