Vom Reifenhersteller zum Hightech-Unternehmen: Hankook ist für renommierte Automobilhersteller längst etablierter Partner in der Erstausrüstung. Mit der iON-Reifenfamilie ist der Hersteller Vorreiter mit breitem Produktportfolio für batterieelektrische und Hybridfahrzeuge. Reifenentwicklung erfolgt an fünf F&E-Zentren rund um den Globus, wobei KI-Prozesse inzwischen fest etabliert sind (siehe Kasten). Hankook hat den Einsatz Künstlicher Intelligenz bereits an vielen Stellen weit vorangetrieben: Während früher beim klassischen Testparcours erprobte Piloten mittels Fahrgefühl die Feinabstimmung der Reifen vornahmen, ergänzen heute Algorithmen die Erprobungsphase, verarbeiten riesige Datenmengen schnell und zuverlässig und tragen damit zu kürzeren Entwicklungszeiten bei.
Wegbereiter für die Mobilität von morgen
Künstliche Intelligenz für exzellenten Grip und AR-Brillen für die Halbleiterentwicklung: Global aufgestellte Industrieunternehmen wie der Reifenhersteller Hankook beschränken sich nicht auf das Kernprodukt, sondern investieren rund um das breitgefächerte Ökosystem „Mobilität“ – und darüber hinaus.
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Doch darüber hinaus erschließt das Unternehmen weitere Kompetenzfelder. Mit der Übernahme von Hanon Systems geht Hankook einen wichtigen Schritt in Richtung globales Hightech-Unternehmen. Mit dem Anbieter von Wärmemanagementsystemen für Fahrzeuge wird Hankook die globalen Vertriebsnetze nutzen, das Lieferkettenmanagement und die Rohstoffbeschaffung konsolidieren sowie die IT-Infrastruktur, Geschäftsprozesse und Organisationskulturen zwecks neuer Synergien zusammenführen.
Automobilwoche: Wo kommt Künstliche Intelligenz in der Reifenentwicklung zum Einsatz und welche Auswirkung hat sie auf die Prozesse? Klaus Krause: Hankook hat bereits sehr früh durch Künstliche Intelligenz in der Reifenentwicklung wertvolle Synergieeffekte erzielt. Neben den realen Testverfahren wird die Simulation in Zukunft immer mehr Platz einnehmen – auch wenn das reale Testen am Ende bestehen bleibt. Automobilwoche: Was sind die vorrangigen Ziele beim Einsatz von Simulation und Künstlicher Intelligenz? Klaus Krause: Die Automobilindustrie muss mittels virtueller Methoden die Zahl der Prototypen, die Entwicklungszeit und damit auch die Entwicklungskosten senken. KI beschleunigt virtuelle Testverfahren und liefert schneller Ergebnisse. Weniger Prototypen heißt aber auch mehr Ressourcenschonung für mehr Nachhaltigkeit. Automobilwoche: Bei welchen Aspekten neben dem Testen spielt KI eine Rolle? Klaus Krause: Auch für neue Materialmischungen ist KI unerlässlich. Dabei kommen unterschiedliche Rohstoffe in unterschiedlichen Anteilen zum Einsatz. Erst im perfekten Zusammenspiel aus Mischungsverhältnis und -reihenfolge sowie Temperatur und Druck entsteht das ideale Ergebnis. KI verkürzt hier ebenfalls erheblich die Entwicklungszeit. |
Mit dem Unternehmen Hycore wiederum plant die Unternehmenstochter Model Solution die Großserienproduktion von KI-basierter robotischer Mobilität. Eine ebenso zukunftsweisende Route verfolgt Model Solution in der Zusammenarbeit mit dem Spezialisten für künstliche Intelligenz und Extended Reality, Virnect. Gemeinsam werden die Partner Augmented-Reality-Brillen unter anderem für die Halbleiterindustrie entwickeln – und damit die Hankook-Position als ganzheitlicher Mobilitätsanbieter für eine nachhaltige und elektrische Zukunft der Automobilindustrie weiter stärken.
Auf dem Weg zum Netto-Null-Ziel über die Wertschöpfungskette hinweg: Hankook strebt bei allen Aktivitäten nach höchstmöglicher Nachhaltigkeit.