Chinesische Autobauer sind in Europa weniger erfolgreich als erwartet. Einer Studie zufolge gibt es dafür mehrere Gründe.
BYD Sealion 7: Der Hersteller ist mit großen Zielen nach Europa gekommen, der Absatz ist bislang aber gering.
Immer mehr chinesische Autohersteller versuchen sich an der Expansion nach Europa, bislang überwiegend mit überschaubarem Erfolg. Das hat offenbar auch mit den Preisen zu tun, die BYD, MG und andere für ihre Fahrzeuge aufrufen.
Wie eine neue Studie zeigt, müssten die Chinesen ihre Preise um fast 30 Prozent senken, um Verbraucher in Europa zum Kauf ihrer Autos zu bewegen. Jeder Zehnte benötigt demnach eine zehnprozentige Preissenkung, um Interesse zu entwickeln.
Für die Studie hat das Datenanalyse- und Beratungsunternehmen Escalent mehr als 1600 Neuwagenkäufer in Frankreich, Deutschland, Italien, Spanien und dem Vereinigten Königreich befragt. Käufer in Italien und Spanien ließen sich über einen niedrigeren Preis demnach am ehesten vom Kauf eines chinesischen Autos überzeugen.
Die durchschnittliche Preissenkung, die erforderlich wäre, damit europäische Kunden einen Wechsel zu einem chinesischen Hersteller in Betracht ziehen, beträgt 27 Prozent. Bei etwa einem Drittel (31 Prozent) würden schon zwischen 11 und 20 Prozent genügen.
Oft sind chinesische Autos in Europa nicht sonderlich günstig. Die Preise liegen etwa auf dem Niveau herkömmlicher Wettbewerber, teilweise darüber. So beträgt der aktuelle Preis für einen MG4 in Deutschland 34.990 Euro, während der VW ID.3 bei 33.330 Euro beginnt.
Das hat auch damit zu tun, dass MG jetzt mit höheren EU-Zöllen auf aus China importierte Elektroautos konfrontiert ist. Laut Dataforce wurden im vergangenen Jahr in Europa 368.213 Autos chinesischer Marken gekauft – 15 Prozent mehr als im vorangegangenen Jahr.
Mangelndes Vertrauen in die Marken ist laut der Escalent-Studie ein Schlüsselfaktor, der die Verbraucher vom Kauf chinesischer Autos abhält. Im Allgemeinen vertrauen die europäischen Verbraucher Autos aus Europa, den USA, Japan und Südkorea mehr als den Chinesen.
Auch die relative Unbekanntheit der chinesischen Herausforderer spielt eine wichtige Rolle. Nur MG und BYD schafften es in die Rangliste der 25 bekanntesten Automarken von Escalent – auf den Plätzen 22 und 25.
Bemerkenswert dabei: Was die Europäer der Studie zufolge am ehesten mit chinesischen Herstellern verbinden, sind deren "geschickte Kommunikations- und Produktstrategien". Das könnte dabei helfen, den Bekanntheitsgrad in Zukunft zu steigern.
Investitionen ins Markenimage in Kombination mit niedrigeren Preisen könnten chinesische Hersteller in Europa also deutlich erfolgreicher machen. "Bei den etablierten Automarken sollten die Alarmglocken schrillen", warnt Escalent-CEO Mark Carpenter.
Dieser Artikel ist zuerst bei der Automobilwoche-Schwester Automotive News Europe erschienen. Er wurde von KI übersetzt und von einem Redakteur der Automobilwoche bearbeitet.
