Operativ hat Renault 2024 so viel Geld verdient wie noch nie. Und ohne die Nissan-Beteiligung wäre es wohl noch besser gelaufen.
Im Gegensatz zu den meisten anderen Autobauern war Renault im vergangenen Jahr operativ sehr erfolgreich: Der Umsatz stieg um 7,4 Prozent auf 56,2 Milliarden Euro, der Gewinn um knapp vier Prozent auf rund 4,3 Milliarden Euro.
Der Hersteller gehört zu den wenigen Autobauern, die ihre Prognose 2024 nicht senken mussten. Einige deutsche Hersteller wie VW und Mercedes mussten im vergangenen Jahr sogar zwei Gewinnwarnungen herausgeben.
Dass der Nettogewinn von Renault mit 752 Millionen Euro dennoch deutlich unter dem Vorjahreswert von 2,3 Milliarden Euro lag, beruht auf einem hohen Buchverlust beim Verkauf von Anteilen am Partner Nissan.
Die Japaner kämpfen derzeit mit massiven Problemen. Der Plan für eine Fusion mit Honda, die dringend benötigtes Geld in die Kasse spülen sollte, ist vor wenigen Tagen gescheitert.
Bei Renault sieht es zwar deutlich besser aus, dennoch warnen die Franzosen davor, dass die operative Marge im laufenden Jahr weiter sinken könnte. 2024 lag sie bei 7,4 Prozent, für 2025 erwartet das Unternehmen mindestens sieben Prozent.
Grund für die Zurückhaltung sind die Kosten aufgrund der strengeren CO2-Grenzwerte der EU. Experten erwarten höhere Rabatte für Elektroautos, die Umsatz und Rendite drücken dürften.
Finanzvorstand Thierry Pieton sagte, das Unternehmen hoffe auf eine Lockerung der Vorschriften. In Brüssel kämpft die Autolobby gerade darum, den Zeitraum für das Erreichen der neuen Grenzwerte zu strecken oder zumindest die Strafzahlungen auszusetzen. (swi)
