Studie: Junge Menschen begeistern sich wieder für Autos

Wie für ihre Eltern und Großeltern spielt das Auto offenbar auch für die Generation Z eine entscheidende Rolle: Für mehr als zwei Drittel (67 Prozent) der zwischen 1995 und 2010 geborenen Menschen ist ein Leben ohne Auto laut einer Erhebung unter 16.000 Verbrauchern ganz nicht vorstellbar.   

Daran ändert sich auch so schnell nichts: Denn etwa jeder Zweite (44 Prozent) der jungen Generation geht davon aus, dass das Auto auch künftig wichtig für den eigenen Alltag und die Gesellschaft sein wird. Das ist deutlich mehr als bei der Generation 50 plus, wo nur 23 Prozent dieser Ansicht sind.

„Für die Generation, die jetzt in ihr eigenes mobiles Leben startet, ist die Entscheidung für das eigene Auto ein genauso großer Meilenstein wie für die älteren Generationen früher“, sagt Bernd Brauer, Head of Mobility bei Consors Finanz.

Das Tochterunternehmen der französischen Großbank BNP Paribas hat im vergangenen Sommer eine Online-Umfrage in 14 Ländern durchgeführt. An der Erhebung beteiligten sich rund 16.000 Verbraucher im Alter zwischen 18 und 65 Jahren, davon 1000 aus Deutschland.

Bei vielen Aspekten zeigen sich die jungen Menschen pragmatisch. Die Diskussion um Umwelt und Nachhaltigkeit trübt die Nähe zum Auto nicht: 44 Prozent der deutschen Befragten aus der Gen Z sind der Auffassung, dass sich das Image des Autos über die vergangenen fünf Jahre verbessert hat. Nur 27 Prozent denken, dass es schlechter geworden ist.

Ganz anders bei der älteren Generation: Hier sehen 33 Prozent einen Imageverlust und nur 14 Prozent einen Imagegewinn des Autos. Dabei ist jedoch zu beachten, dass die junge Generation die erste ist, für die umweltfreundlichere E-Autos zur Normalität gehören.

Der Umweltaspekt ist auch nur für wenige junge Menschen ein Grund, kein Auto zu haben. Lediglich vier Prozent der Gen Z verzichten auf einen fahrbaren Untersatz, weil er umweltschädlich ist.

Die Kosten spielen eine entscheidende Rolle: Insgesamt haben 59 Prozent der jungen Menschen kein Auto, weil es zu teuer ist. In Deutschland sind es mit 49 Prozent zwar weniger, aber dennoch knapp jeder Zweite.

Das verwundert nicht, sind doch die Autopreise in den vergangenen Jahren deutlich gestiegen: Für einen Neuwagen wurden im vergangenen Jahr laut DAT-Report im Durchschnitt 43.530 Euro fällig, ein Gebrauchter kostete durchschnittlich noch 18.600 Euro.

Das dürfte für viele jüngere Menschen schwer zu finanzieren sein. Zumal es Alternativen gibt: Mehr als jeder vierte Befragte (27 Prozent) unter 30 Jahren sagt, dass er kein Auto brauche. In Deutschland sind es sogar mehr als die Hälfte (51 Prozent).

Und wenn die Gen Z im Auto sitzt, lässt sich den Spaß nicht nehmen – weder von vollen Straßen und Staus noch vom Umweltgewissen: 70 Prozent der jungen Teilnehmer mit Führerschein bereitet Autofahren meistens Vergnügen, in Deutschland sind es noch gut zwei Drittel (67 Prozent).

Bei den Älteren scheint der Spaß etwas verloren zu gehen: In Deutschland ist für rund jeden Sechsten (16 Prozent) der Generation 50 plus Autofahren eine lästige Pflicht, weiteres Viertel steht dem gleichgültig gegenüber.